Ratinger Zeitung von 1850 geht online
Das Land NRW digitalisiert in einem Modellprojekt seit 2017 und bis 2019 viele regionale historische Blätter.
RATINGEN Es ging um Lizenzen für Gasthäuser: „Den meisten Lesern des Ratinger Anzeigers hat wohl sicher die oben erwähnte Mittheilung missfallen. – Eine gute Absicht hat dem Beobachter unmöglich zu Grunde gelegen. Sonst würde er auch die guten Erfahrungen mitgetheilt haben; und als Zugabe hätte er dann im Allgemeinen den wohlgemeinthen Rat erteilen können, die Mängel möglich zu beseitigen, welche in allen Wirthslokalen zu finden sind. Es schadet sicher dem gewünschten Fortbestand des genannten Anzeigers, wenn man nur seine einseitigen Thorheiten in demselben aussprechen will…“
Verfasser von Leserbriefen waren auch im Jahr 1849 nicht zimperlich, wenn es um Schelte für die von ihnen für untauglich erachteten Journalisten ging. Und die Themen für derartige Ausfälle waren auch nicht viel anders als heute.
„Das Land NRW digitalisiert in einem Modellprojekt seit 2017 und bis 2019 viele regionale historische Zeitungen. Demnächst mit dabei sind der Ratinger Anzeiger 1850, die älteste Zeitung Ratingens, und die Ratinger Zeitung von 1872 bis 1941“, erklärt Erik Kleine-Vennekate, der sich im Stadtarchiv Ratingen um dieses Vorhaben kümmert; „zusätzlich digitalisieren wir nach und nach die eigenen Bestände an historischen Ratinger Zeitungen bis 1945 und stellen sie dann online. Wegen der Urheberrechte nur solche bis 1945. Meist handelt es sich um kleine Blätter mit nur wenigen Ausgaben. Die Ratinger Zeitung ist noch nicht im Portal erschienen.“
Doch Kleinkrieg zwischen Lesern und Schreibern, lustige Annoncen und komische Werbung gehören zu der einen Seite der Zeitung, die andere sind die politischen Statements, die sich harmlos auf vergilbtem Papier ausmachen, die es aber verdient hätten, manch einem politisch Voreiligen neben den Frühstückskaffee