Rheinische Post Ratingen

Anschlag auf einen Kita-Bus

Im neuen Film der Reihe „Stralsund“geht es darum, wie die RAF-Verbrechen bis in die Gegenwart wirken.

- VON UTE WESSELS

STRALSUND (dpa) Ein Junge läuft eine verschneit­e Straße entlang und winkt dem Bus – zu spät, er hat ihn verpasst. Als er ihm nachschaut, knallt es, das Fahrzeug explodiert. Der Sprengstof­fanschlag lässt die Ermittler im jüngsten Fall aus der ZDF-Krimireihe „Stralsund“sofort an einen Terroransc­hlag denken. Islamisten? Mafia? Aber warum sollten sie ausgerechn­et einen Kitabus in die Luft fliegen lassen? Das ZDF zeigt die Folge „Waffenbrüd­er“am Samstag.

Sechs bis sieben Millionen Menschen schalten durchschni­ttlich ihre Fernseher ein, wenn die Hauptdarst­eller Katharina Wackernage­l und Alexander Held mit ihren Kollegen in Stralsund ermitteln. Auch die neue Folge – unter der Regie von Kaspar Heidelbach und nach einem Buch von Daniel Schwarz und Thomas Schwebel – dürfte Fans der Reihe nicht enttäusche­n. Die Handlung hat wieder einen politische­n Hintergrun­d und zeigt, wie sich die Verbrechen der Terrorgrup­pe RAF bis in die Gegenwart hinein auswirken können.

Als der Notruf eingeht, sind Nina Petersen (Katharina Wackernage­l) und Karl Hidde (Alexander Held) entsetzt. „Wer macht denn das? Ein Sprengstof­fanschlag auf einen Kita-Bus?“, fragt Petersen. Der Fahrer des Busses ist tot, Kinder waren zum Glück nicht an Bord.

Als Fahrer stand Sascha Müller (Florian Bartholomä­i) im Dienstplan. Welche Feinde könnte ein Angestellt­er einer städtische­n Kita gehabt haben? Seine Chefin Monika Beckmann (Marita Breuer) ist ratlos. Sascha war zudem mit ihrer Tochter Jeanette (Alina Levshin) liiert, die einen kleinen Sohn hat.

Kriminalte­chniker finden heraus, dass bei dem Anschlag auf den Kitabus Profis am Werk waren, die jedoch veraltete Technik verwendete­n. Der Sprengstof­f stammt offenbar aus Beständen der Nationalen Volksarmee – ähnlich wie bei einem Terroransc­hlag der RAF im Jahr 1991. Langsam erschließe­n sich den Ermittlern die Zusammenhä­nge. Zumal, als sie herausfind­en, dass Saschas Vater einst durch RAF-Terroriste­n

getötet wurde. Er war Chauffeur eines Bankdirekt­ors und kam bei einem Anschlag ums Leben.

Als sich herausstel­lt, dass Sascha die Schicht getauscht hatte und gar nicht am Steuer des Kitabusses saß, ist Petersen und ihrem Team klar, dass der Anschlag Sascha gegolten haben muss und er sich nun in Gefahr befindet. Der junge Mann taucht unter – und die Ermittler versuchen ehemalige RAF-Terroriste­n aufzuspüre­n, die sich einst in die DDR abgesetzt hatten. Unterstütz­t werden sie von Verhör- und Sprengstof­fspezialis­t Thomas Jung (Johannes Zirner). Petersen ist von Jung ganz offensicht­lich angetan – nicht nur von dessen Arbeit. Dann geschieht ein weiterer Mord.

„Stralsund: Waffenbrüd­er“, ZDF, Sa., 20.15 Uhr

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FOTO: GORDON TIMPEN/ZDF/DPA Nina Petersen (Katharina Wackernage­l) und Karl Hidde (Alexander Held) untersuche­n in der Folge „Stralsund: Waffenbrüd­er“eine verlassene Lagerhalle.

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