Könige der Extraschicht
Die DEG musste beim 2:3 in Berlin zum zehnten Mal in die Verlängerung, und diesmal sogar ins Penaltyschießen.
Harold Kreis‘ Gesicht auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Eisbären Berlin sprach Bände. Er war genervt, versuchte es aber so gut es geht zu verbergen. Die Düsseldorfer hatten nach einer 2:0-Führung in Berlin noch knapp 2:3 im Penaltyschießen verloren. Es war eine hochklassige Partie mit Play-off-Charakter. „Wir wussten, dass uns ein hart umkämpftes Spiel erwartet. Natürlich ist der Verlauf ärgerlich“, sagte der DEG-Coach. „Im letzten Drittel gab es zwei Löcher in unserer Verteidigung. Und die Berliner Stürmer konnten ihre Klasse zeigen.“30 Sekunden reichten dem Team aus der Bundeshauptstadt zum Ausgleich.
Doch trotz der unglücklichen Niederlage fand Kreis auch zahlreiche lobende Worte für seine Mannschaft. „Nach dem zwischenzeitlichen 2:2 haben wir die Nerven nicht verloren und unser Spiel durchgezogen“, betonte Kreis. Das sah auch Patrick Buzas, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0, so. „Wir haben heute unser bestes Spiel nach der Länderspielpause gemacht“, sagte der Verteidiger.
In der Tat sind die Berliner zeitweise wegen des Drucks der Düsseldorfer kaum an die Scheibe gekommen. „Unser Spiel war sehr gut, der Doppelschlag von Berlin deshalb umso bitterer. Wir hatten eigentlich die Chance, das dritte Tor zu schießen“, befand Buzas. Doch stattdessen habe das Team „ein oder zwei Punkte liegen gelassen“.
Für die DEG ging es in Berlin bereits zum zehnten Mal im 20. Spiel in die Verlängerung – Ligahöchstwert. Erstmals musste das Team auch ins Penaltyschießen. „Für die
Fans ist das natürlich immer eine tolle Sache, Verlängerung oder Penaltyschießen. Aber ich habe gehofft, dass es heute mal nicht dazu kommt“, sagte Buzas. Nach der Niederlage gegen die Eisbären ist die Bilanz nun ausgeglichen, fünfmal gewann die DEG in der Extrazeit, fünfmal der Gegner. Trainer Kreis sieht es positiv: „Heute war es zwar nur ein Zähler, aber insgesamt sind das 15 zusätzliche Punkte“, sagte der Coach. „Und wir wissen, dass in dieser engen Liga jeder Punkt zählt.“
Luft schnappen kann die DEG nicht. Am Sonntag geht es schon gegen die Straubing Tigers weiter. Bereits am Dienstag spielt die Mannschaft dann in Bremerhaven. Ob Bernhard Ebner in diesen beiden Partien auf dem Eis stehen kann, ist jedoch unklar. Der Verteidiger musste ab dem zweiten Drittel in Berlin verletzungsbedingt zuschauen. Eine Diagnose steht noch aus.