Rheinische Post Ratingen

SG Ratingen siegt und fliegt aus dem Pokal

Der Handball-Oberligist schlägt Köln-Wahn 28:26 und präsentier­t sich am Tag darauf im Pokal in Angermund ganz schwach.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Vier Minuten waren noch zu spielen an der Gothaer Straße – und endlich schien es, als hätte die SG Ratingen das schwere Regionalli­ga-Heimspiel gegen Köln-Wahn entschiede­n. 27:23 stand es, lange lag das Löwenrudel zurück. Doch selbst die Vier-Tore-Führung reichte nicht für eine sorglose Schlusspha­se. Plötzlich stand es 27:25, Kölns Christian Gerwe kam im Tempogegen­stoß frei zum Wurf – und traf nur das Außennetz. So kamen die Gäste erst 21 Sekunden vor dem Ende zu Anschlusst­reffer. SGR-Trainer Khalid Khan nahm die Auszeit, und immerhin spielten seine Schützling­e die letzten Sekunden routiniert herunter. Der Jubel war groß, als Yannick Nitzschman­n fünf Sekunden vor dem Ende zum Sieg traf: 28:26 (13:14) – das war allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Denn die Ratinger rannten lange Zeit einem Rücksand hinterher. In der Deckung standen die Löwen extrem unkonzentr­iert, Petre Angelov hielt in der Beginnphas­e keien Ball. Schnell stand es 9:12, die Gastgeber hatten vor allem gegen den unkonventi­onell aufspielen­den, aber extrem torgefährl­ichen Davidso Idahosa kein wirksames Gegenmitte­l. 11:14 stand es 30 Sekunden vor dem Ende der ersten Hälfte – dann schenkten die Kölner der SG Ratingen, begünstigt auch durch eine Zeitstrafe, noch zwei Treffer, wodurch das Khan-Team mit nur einem Tor Rückstand in die Pause ging.

Nach dem Seitenwech­sel brauchten die Ratinger noch zehn weitere Minuten, um endlich aufzuwache­n. Idahosa hatte gerade zum 16:20 getroffen – da begann die stärkste Phase der SG. Mit einem 10:2-Lauf drehten die Gastgeber das Spiel zu einer 26:22-Führung. „Der Lauf hat uns den Sieg gebracht“, betonte Trainer Khan. Yannick Nitzschman­n, der auf Linksaußen ein ordentlich­es Spiel ablieferte, sagte: „Es war schwer für uns, in den Rhythmus zu kommen. Köln verschlepp­te das Tempo extrem, in der zweiten Hälfte haben wir sie aber mit ihren eigenen Waffen geschlafen und Angriffe sauber zu Ende gespielt.“

Trainer Khan lobte vor allem den starken Auftritt des Gegners. „Köln hat ein sehr gutes Spiel gemacht“, betonte er. „Wir sind zwischendu­rch leider sehr eingeschla­fen. Zwischendu­rch hatten wir leider immer einen gewissen Spannungsv­erlust, das hat uns immer wieder in Probleme gebracht.

Die Mannschaft hat aber eine gute Moral gezeigt – sonst hätten wir das Spiel so nicht drehen können.“

Dasselbe Kunststück gelang den Ratingern am Folgetag indes nicht: In der dritten Runde des HVN-Pokals unterlag das Löwenrudel beim TV Angermund 23:25, nachdem das Team vor der Pause zeitweise mit acht Treffern zurücklag. Angeführt von den starken Martin Gensch, Florian Hasselbach und Patrick Ranftler führte Angermund 11:5, als Filip Lazarov die Rote Karte sah: Der Mazedonier, der ohnehin ein schwaches Spiel machte, schlug seinen Gegenspiel­er nach einem Foul an ihm und wird wahrschein­lich einige Spiele aussetzen müssen. „Das war ein katastroph­aler Auftritt von uns“, sagte Geschäftsf­ührer Bastian Schlierkam­p.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Yannik NItzschman­n (l.) setzt sich gegen den stärksten Kölner Davidson Idahosa durch.

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