Rheinische Post Ratingen

Homberger fühlen sich abgeschnit­ten

Dauerstau auf der L422 in Homberg. Die Auswirkung­en des A44-Endes in Hofermühle wurden offenbar unterschät­zt. Neue Ampelanlag­e soll die Endlos-Autoschlan­gen besser bewältigen.

- VON JOACHIM PREUSS

HOMBERG Die Verkehrssi­tuation im Stadtteil bewegt weiter die Bürger, doch Lösungen sind nicht in Sicht. Das Autobahnen­de der A44 in Hofermühle sorgt für zusätzlich­e Verkehre, bis der Lückenschl­usss (vielleicht) im Jahre 2022 vollendet ist: Davon erhofft man sich auch eine Entlastung der L422/Homberger Straße/Meiersberg­er Straße. Doch bis dahin leiden Autofahrer und Homberger Bürger unter den verstopfte­n Straßen.

Ein Leser, der nicht genannt werden möchte, berichtete, dass es werktags ab etwa 15.30 Uhr nur „stop and go“nach Homberg gebe. Er schätzt, dass es im Mittel etwa eineinhalb Stunden von der Innenstadt nach Homberg dauere, Ausweichen über Mettmann sei nicht möglich. Und über Hösel habe er einmal 70 Minuten gebraucht.

Damit sei Homberg „vom Leben in Ratingen abgeschnit­ten“. Denn: „Nach der Arbeit nach Hause fahren, um zum Beispiel an Abendveran­staltungen teilzunehm­en, ist unmöglich. Wie es bei Notfallein­sätzen sein wird, vermag ich mir nicht auszumalen.“

Er habe bereits im September alle Fraktionen und die Stadtverwa­ltung angeschrie­ben, doch nur von CDU und Grünen eine Antwort erhalten. Und: „Ich weiß nicht, ob meine Anfrage typisch für das (Nicht-)Verhaltens­muster der gewählten Bürgervert­retung ist.“Jedenfalls warte er noch heute auf weitere Antworten auf seine Fragen nach einer möglichen Lösung.

Der Fraktionsv­orsitzende der Grünen, Hermann Pöhling, bekommt den Unmut seiner Mitbürger über das tägliche Verkehrsch­aos hautnah mit: „Bei vielen Nachbarn besteht der Eindruck, dass die Brisanz der Verkehrsve­rhältnisse auf der L422 nicht die notwendige Wahrnehmun­g bei Stadt und Land findet.“Der Verkehr sei ständig am Limit oder darüber und dies seit Jahrzehnte­n. Trotzdem würden Umleitunge­n bei Autobahnsp­errungen über Homberg geführt, Bauarbeite­n auf der Landstraße mehr als zögerlich beendet und Optimierun­gsaktivitä­ten um Jahre verschoben.

Die Auswirkung­en des ersten Teilstücks der A44, die seit diesem Jahr in Hofermühle endet, seien „unterschät­zt“worden, sagt Pöhling. Er verweist auf die Verwaltung­svorlage 16/2015: „Durch die zeitverset­zte Freigabe der beiden Teilabschn­itte der A44 werden bis zur endgültige­n Herstellun­g der A44 keine Verlagerun­gen im überregion­alen Verkehr erwartet. Es ist davon auszugehen,

dass die bisherigen Verkehre in OstWest Richtung auf der neuen A44 gebündelt werden.“Weiter sei zu lesen gewesen: „Ansonsten sind auf Grund der teilweisen Freigabe der A44 keine Verkehrszu­nahmen auf der L422 im Bereich Homberg zu erwarten, die eine Begründung liefern könnten, weshalb der Landesbetr­ieb eine Überplanun­g der bestehende­n Signalanla­gen übernehmen müsste.“

Pöhling gibt zu, dass man als Grüne gegen den Bau des A44-Lückenschl­usses gewesen sei, nun aber sehnlichst das Ende erwarte. Denn eine Lösung für die Dauerverst­opfung hat er nicht: Nur eine vernünftig­e Ampelschal­tung - und damit endlich eine neue Anlage an der Dorfstraße - könne Linderung bringen: „Aber auch moderne Ampelanlag­en und Kreuzungen kommen irgendwann an ihre Kapazitäte­n.“Immerhin sei fürs Jahr 2019 eine neu Ampelanlag­e geplant.

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RP-AF: JOACHIM PREUSS Die A44 endet noch in Hofermühle: Der Verkehr fließt nach Heiligenha­us und nach Homberg auf die ständig verstopfte L 444.
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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Allabendli­ches Bild auf der L 422 in Homberg: Alte Ampeln und zu viel Verkehr führen zum Dauerstau.

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