Rheinische Post Ratingen

Viele Gegentore in Halbzeit zwei

Die Fortuna und ihren Gast aus Mainz eint die Anfälligke­it nach der Pause. Der Teamvergle­ich zum Freitagabe­ndspiel.

- VON FALK JANNING

Das Spiel Fortuna eröffnet den 13. Spieltag der Bundesliga mit der Heimpartie gegen Mainz 05 (20.30 Uhr). Für die Düsseldorf­er ist es bereits das dritte Freitagabe­nd-Spiel; in den ersten beiden Partien gab es ein 0:0 beim VfB Stuttgart und ein 1:7 bei Eintracht Frankfurt. Für die Gastgeber ist die Tabellensi­tuation trotz der jüngsten Erfolge weiterhin prekär: Als Vorletzter haben sie einen Punkt Rückstand auf das rettende Ufer und brauchen möglichst einen Sieg, um den Punktgewin­n aus München zu vergolden. Die Gäste haben sechs Zähler mehr auf dem Konto und sind Zehnter.

Die aktuelle Form Fortuna ist seit zwei Spielen ungeschlag­en (4:1 gegen Hertha, 3:3 beim FC Bayern), hatte davor sechs Partien in Serie verloren. Sie erzielte in den vergangene­n beiden Partien einen Treffer mehr (sieben) als in den zehn Spielen zuvor. Auch die Mainzer hatten eine Durststrec­ke von sechs Spielen ohne Sieg (0-2-4), fanden dann durch zwei Siege (2:1 gegen Bremen, 3:1 in Freiburg) wieder in die Spur. Zuletzt kassierten sie trotz einer guten Leistung eine 1:2-Heimnieder­lage gegen Borussia Dortmund. Coach Sandro Schwarz war dennoch zufrieden: „Wir waren komplett auf Augenhöhe.“Die Mainzer, seit 2009 ununterbro­chen in der Bundesliga vertreten, geben als Saisonziel den Klassenerh­alt an.

Die personelle Lage Die Fortunen Kaan Ayhan (Erkältung), Marcel Sobottka, Andre Hoffmann, Tim Wiesner und Raphael Wolf (alle Trainingsr­ückstand) sowie Diego Contento (Kreuzbandr­iss) können nicht spielen. Schwarz muss auf fünf Akteure verzichten: Es fehlen Emil Berggreen, Phillipp Mwene (Trainingsr­ückstand), Florian Müller (Sprunggele­nk), René Adler (Aufbautrai­ning) und Ridle Baku (Syndesmose­band).

Stärken und Schwächen Fortuna überrascht­e zuletzt mit einer starken Quote beim Torabschlu­ss. Beim 4:1-Erfolg gegen Hertha traf sie gleich mit ihrer ersten klaren Einschussm­öglichkeit. In München machte sie aus fünf Chancen drei Tore. Bis dahin war vor allem die Verwertung der Einschussm­öglichkeit­en mangelhaft. Auch die Offensive der Gäste präsentier­t sich derzeit in guter Form und erzielte sechs Treffer in den jüngsten drei Partien.

Eine Schwäche der Fortunen ist die Defensive: Im eigenen Stadion haben die Rot-Weißen in dieser Saison immer mindestens ein Gegentor kassiert und noch nicht zu Null gespielt. 28 Gegentore hat Fortuna-Keeper Michael Rensing schon eingesteck­t (nur der 1. FC Nürnberg ist mit 29 schlechter) und damit doppelt so viele wie sein Gegenüber aus Mainz, der bislang erst 14 Mal hinter sich greifen musste. Nur Leipzig und Dortmund haben mit zehn und 13 noch weniger Gegentore kassiert. Nur einer der 14 Gegentreff­er passierte nach einem Freistoß oder einer Ecke. In fremden Stadien haben die Mainzer aber noch keine Partie ohne Gegentor überstande­n.

Der direkte Vergleich Die Bilanz in der ersten und zweiten Liga ist ausgeglich­en: Vier Fortuna-Siegen stehen vier Niederlage­n gegenüber, außerdem gab es vier Remis. Im Oberhaus kreuzten sich die Wege nur 2012/13: In Düsseldorf gab es ein 1:1 (Tore: 1:0 Svensson/6., Eigentor; 1:1 Klasnic/41.) und in Mainz eine 0:1-Niederlage der Fortuna (Tor: Noveski/85.). Die Düsseldorf­er sind damit der einzige aktuelle Bundesligi­st, gegen den Mainz noch nie im Oberhaus verlor. Den bislang letzten Sieg über die 05er feierten die Fortunen am 29. März 1998 in der 2. Liga mit 2:0 durch Treffer von Panferov (9.) und Tare (90.).

Besonderes Alles spricht für Tore in der zweiten Hälfte, denn da lassen beide Abwehrreih­en nach: Elf ihrer 14 Gegentreff­er kassierten die Mainzer zwischen nach der 46. Minute. Bei den Düsseldorf­ern ist es ganz ähnlich: 21 von 28 Gegentreff­ern fielen in Durchgang zwei.

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FOTO: DPA Robbie Kruse (Fortuna, grünes Trikot) versetzt den Mainzer Nicolai Müller – eine Szene aus dem Bundesliga­duell im Oktober 2012.

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