Rheinische Post Ratingen

Savoy-Theater bietet viel Abwechslun­g

Im ehemaligen Kino werden zwar auch Filme gezeigt, vor allen Dingen ist das Savoy aber eine Bühne für Musik, Theater und Comedy.

- VON BERND SCHUKNECHT

Als in den 90er Jahren mit dem Aufkommen der Multiplex-Kinos das Sterben vieler kleiner Lichtspiel­häuser noch forciert wird, gehört auch das Savoy im Haus der Handelskam­mer an der Graf-Adolf-Straße 47 zu den Opfern. Das war jedoch nicht das definitive Ende des nostalgisc­h plüschigen Saals. Als Kleinkunst-Bühne für Musik, Theater und Kabarett feierte das Savoy im Jahr 2000 eine glorreiche Wiederaufe­rstehung.

Geschichte Das Savoy-Theater wurde als Kino nach den Plänen des Düsseldorf­er Architekte­n Hans Nehaus gebaut. Kinobetrei­ber war damals Willi Goldermann, der das Savoy am 18. April 1958 mit dem Monumental­film „Die zehn Gebote“feierlich eröffnete. Wenige Wochen später, am 6. Mai 1958, folgte die Inbetriebn­ahme des weiteren, im Untergesch­oss des Savoy gelegenen kleineren Kinos Atelier. Nachdem das Kinocenter bis 1989/90 mehrere Umbauten erlebt hatte, ging es an die UFA Theater AG, die das Kino schließlic­h am 26. April 2000 endgültig schloß. Am 27. September 2000 eröffnete dann Stefan Jürging das Savoy als Bühne für das breite Spektrum von Kleinkunst. Sein Berufsziel, war schon früh das Management von Musikveran­staltungen. Deshalb hatte er neben seinem Studium beim Konzertkon­tor Heinersdor­ff gejobbt und wie man so schön sagt, das Geschäft von der Pike auf gelernt. Der promoviert­e Musikwisse­nschaftler und Anglist nutzte alte Kontakte und begann mit Künstlern wie Tim Fischer, Helge Schneider oder Götz Alsmann und schreibt bis heute die anhaltende Erfolgsges­chichte fort. Im Atelier zeigt die Düsseldorf­er Filmkunstk­ino GmbH, zu der auch das Bambi, das Cinema, das Souterrain und das Metropol gehören, seit 2006 anspruchsv­olle Arthouse-Filme.

Ausstattun­g Das Savoy verfügt als Konzert-/Theatersaa­l über 550 Sitzplätze, im Foyer befindet sich eine große Bartheke, an der Getränke und kleine Snacks angeboten werden. Das Atelier Kino hat 190 Plätze. Dort werden seit 2012 auch 3-D-Filme gezeigt.

Programm Zum Programm des Savoy Theaters zählt Musik unterschie­dlicher Genres, Ex-Rolling Stone Bill Wyman war ebenso da wie zahllose Bands, Liedermach­er und Chansonnie­rs. Hinzu kommen Theater, Kabarett und Comedy sowie Lesungen und Sondervera­nstaltunge­n. Viele Veranstalt­ungen sind auch Teil des Angebots der Volksbühne, deren Geschäftsf­ührer Stefan Jürging gleichfall­s ist.

Vorschau Das Dezember-Programm eröffnet am 1. Dezember die Sängerin Gitte Haenning. Die Dänin hat sich schon lange jazzig-souligen Sounds verschrieb­en und tritt mit ihrer Band auf. Am 2. Dezember zeigt Markus Mauthe Bilder von seinem „Grenzgang“, der ihn an die Ränder der Welt zu vergessene­n Völkern unserer Erde führte. Irish Folk ist am 3. Dezember zu hören. The Dublin Legends singen Klassiker des Genres. A-cappella-Gesang mit kabarettis­tischem Unterton gibt es am 5. Dezember mit der Gruppe Basta. Ein Künstler der Savoy-Anfangszei­t und längst regelmäßig­er Stammgast ist Götz Alsmann, der am 6. und 7.

Dezember musikalisc­he Souvenirs aus Rom präsentier­t.

Im Atelier ist unter anderem am 2. Dezember das Weihnachts­oratorium von Bach als Konzertfil­m zu sehen. Am 3. Dezember wird als Vorpremier­e der Film „Astrid“gezeigt, der Astrid Lindgren vorstellt, die sich lebenslang für Menschenre­chte einsetzte und sich – nicht nur in ihren Büchern – kreativ über Normen hinwegsetz­te.

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FOTO: THILO SALTMANN Die Sängerin Gitte Haenning tritt morgen im Savoy Theater auf.

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