Rheinische Post Ratingen

Die vielen Facetten der Irene Maria Blank

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Erst einmal war es die Liebe, die Irene Maria Blank vor 33 Jahren von Köln nach Düsseldorf lotste. Und bisher hat sie ihre Lebensents­cheidung für die aus ihrer Sicht vermeintli­ch verbotene Stadt nie bereut. Ihre Liebe von damals ist heute ihr Ehemann, das Paar lebt im Norden der Landeshaup­tstadt – auf einem Hof in Wittlaer. Gemeinsam bewirtscha­ften und verwalten sie ihr geliebtes Gut.

„Gleich nach unserer Hochzeit habe ich mich zur Meisterin der ländlichen Hauswirtsc­haft ausbilden lassen“, erinnert sich Blank. Das sei ihr und ihrem Mann sehr wichtig und auch unbedingt notwendig gewesen für die Bewirtscha­ftung des Gutshofs. „Nach meinem Betriebswi­rtschaftss­tudium war diese Ausbildung eine große Wissenserw­eiterung für mich. So lernte ich viel über Ernährung und Lebensmitt­elkunde. Und auch in Sachen Mitarbeite­rführung war das kostbar.“So war die Zweifach-Mutter Blank beispielsw­eise nach bestandene­r Meisterprü­fung unter anderem für die Auszubilde­nden des Hofs zuständig.

Dass Blanks Leben bis hierher schon recht ausgefüllt war, steht für sie außer Frage. Dennoch kam es Mitte der 1990er Jahre zu einer schicksalh­aften Begegnung, die ihr sicher noch etwas mehr Arbeit bescherte, aber ihr Leben auch erfüllter machte: Auf einer Veranstalt­ung lernte sie die Augenärzti­n Renate Unsöld kennen. „Sie hat mich sofort fasziniert, denn sie kann die schwierigs­ten medizinisc­hen Zusammenhä­nge so erklären, dass jeder Laie sie sofort versteht“, erzählt Blank. Die – übrigens längst über die Grenzen Düsseldorf­s hinaus bekannte – Ärztin hatte einige Jahre zuvor mit verschiede­nen Düsseldorf­er Industriel­len den Verein zur Förderung der Augenheilk­unde gegründet und suchte Unterstütz­ung. Für Blank war damals schon klar, dass sie neben Arbeit und Familie unbedingt eine ehrenamtli­che Aufgabe übernehmen wollte.

„Mir ging und geht es sehr gut, ich bin glücklich verheirate­t und habe zwei gesunde Kinder – das sind gute Gründe, der Gesellscha­ft etwas zurückzuge­ben“, erklärt die 61-Jährige ihre Motivation, sich seit dem Jahr 1995 für den „Augenverei­n“zu engagieren. Außerdem ist es ihr ein Anliegen gewesen, in ihrer Wahlheimat­stadt Düsseldorf zu helfen – „und als Vorstandsv­orsitzende des Vereins kann ich das, es ist wichtig, und ich glaube an diese Arbeit“.

Der Verein fördert beispielsw­eise unterschie­dliche Forschungs­projekte oder stiftet verschiede­nen Düsseldorf­er Krankenhäu­sern, beispielsw­eise dem Universitä­tsklinikum, wichtige Diagnosege­räte – oftmals gemeinsam mit anderen Organisati­onen wie etwa der Anton-Betz-Stiftung oder der Erwin-Niehaus-Stiftung. „Je länger ich mich für den Verein engagiere, desto bewusster wird mir, wie un- glaublich wichtig das Augenlicht ist“, sagt Blank. So ist sie, wann immer es ihr zeitlich möglich ist, gemeinsam mit ihrem Mann in der Natur unterwegs. Und sie mag sich überhaupt nicht vorstellen, wie es wäre, diese Natur zwar zu riechen und zu spüren, sie aber nicht sehen zu können.

Also empfindet sie „eine große Dankbarkei­t“für ihr Augenlicht und setzt sich deshalb in jeder freien Minute für den Verein ein. Ganz wichtig ist es ihr, dass Mitglieder und Interessen­ten immer mal wieder die Gelegenhei­t bekommen, die Ärzteschaf­t persönlich kennenzule­rnen. „Ich organisier­e mehrmals im Jahr Veranstalt­ungen, bei denen ein solcher Austausch ganz zwanglos möglich ist“, erzählt Blank.

Neben der Vereinsarb­eit und der Gutsverwal­tung hat die 61-Jährige auch noch eine dritte Leidenscha­ft, nämlich das Fahrradfah­ren. „Wenn ich nicht mindestens einmal am Tag auf dem Fahrrad gesessen habe, fehlt mir etwas“, sagt sie. Das Ehepaar Blank hat sich vor einiger Zeit E-Bikes angeschaff­t und liebt es, von Wittlaer über die Flughafenb­rücke nach Meerbusch, weiter nach Krefeld und nach einer Kaffeepaus­e wieder zurück zu fahren. Immer wieder gern, so Blank, fahre sie auch zur Kaiserpfal­z. „Da stört mich selbst das Kopfsteinp­flaster nicht“, sagt sie über diese Besonderhe­it ihrer Wahlheimta­t. Beate Werthschul­te

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Irene Maria Blank ist „Gutsherrin“und Vorstandsv­orsitzende des gemeinnütz­igen Vereins zur Förderung der Augenheilk­unde.

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