Schüler mit CO-Vergiftung in Uni-Klinik
Einsatz in Lintorf: Möglicherweise ist Kohlenmonoxid aus einem Pendelbus ausgetreten. 44 Kinder wurden untersucht.
RATINGEN Gestern Morgen gab es einen Großeinsatz für die Ratinger Feuerwehr am Lintorfer Schulzentrum an der Duisburger Straße. Mehrere Schüler hatten über Unwohlsein geklagt. Der Rettungsdienst stellte schnell Vergiftungserscheinungen durch Kohlenstoffmonoxid (CO) fest.
Fünf Kinder wurden mit erhöhten CO-Werten im Blut in die Druckkammer des Universitätskrankenhauses Düsseldorf gebracht. Mit Hilfe der Druckkammer wird das Kohlenmonoxid aus dem Blut gelöst. Drei weitere Kinder wurden ebenfalls mit Rettungswagen in Krankenhäuser transportiert. Insgesamt wurden 44 Schüler untersucht.
Wie die Polizei auf RP-Anfrage mitteilte, könnte die Ursache durch einen Defekt in einem Bus hervorgerufen worden sein, der die Schüler zu einem anderen Schulstandort bringt. „Wir haben den Bus sicherstellen lassen, und ein Sachverständiger wird jetzt die Sache genau untersuchen“, betonte ein Polizeisprecher.
Da der Bus einen anderen Standort anfuhr, wäre es möglich gewesen, dass auch weitere Kinder im Schulzentrum West an der Erfurter Straße betroffen sein könnten. Einheiten des Rettungsdienstes sowie der Führungsdienst der Feuerwehr fuhren daraufhin diese zweite Einsatzstelle an und untersuchten dort die Kinder. Doch es gab Entwarnung: Im Schulzentrum West konnte man keine weiteren Patienten ausfindig machen. Die Eltern wurden informiert.
Vergiftungen durch Kohlenstoffmonoxid kommen immer wieder vor. Meist sind es defekte Heizungen oder Feuerstellen wie Kaminöfen, die das Gas freisetzen. Bei Fahrzeugen sind Unfälle seltener, weil Auspuffanlagen getrennt vom Innenraum verlaufen. Im Boots- und Campingbereich, wo meist Gas- und Dieselheizungen im Einsatz sind, kommen Unfälle öfter vor.
Im Körper blockiert das Gas den Sauerstofftransport über die roten Blutkörperchen und führt damit quasi zu einem „inneren Ersticken“. Bei leichten CO-Vergiftungen können Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schläfrigkeit leicht dazu führen, dass die eigentliche Ursache übersehen wird.