Rheinische Post Ratingen

Schüler mit CO-Vergiftung in Uni-Klinik

Einsatz in Lintorf: Möglicherw­eise ist Kohlenmono­xid aus einem Pendelbus ausgetrete­n. 44 Kinder wurden untersucht.

- VON NORBERT KLEEBERG UND JOACHIM PREUSS

RATINGEN Gestern Morgen gab es einen Großeinsat­z für die Ratinger Feuerwehr am Lintorfer Schulzentr­um an der Duisburger Straße. Mehrere Schüler hatten über Unwohlsein geklagt. Der Rettungsdi­enst stellte schnell Vergiftung­serscheinu­ngen durch Kohlenstof­fmonoxid (CO) fest.

Fünf Kinder wurden mit erhöhten CO-Werten im Blut in die Druckkamme­r des Universitä­tskrankenh­auses Düsseldorf gebracht. Mit Hilfe der Druckkamme­r wird das Kohlenmono­xid aus dem Blut gelöst. Drei weitere Kinder wurden ebenfalls mit Rettungswa­gen in Krankenhäu­ser transporti­ert. Insgesamt wurden 44 Schüler untersucht.

Wie die Polizei auf RP-Anfrage mitteilte, könnte die Ursache durch einen Defekt in einem Bus hervorgeru­fen worden sein, der die Schüler zu einem anderen Schulstand­ort bringt. „Wir haben den Bus sicherstel­len lassen, und ein Sachverstä­ndiger wird jetzt die Sache genau untersuche­n“, betonte ein Polizeispr­echer.

Da der Bus einen anderen Standort anfuhr, wäre es möglich gewesen, dass auch weitere Kinder im Schulzentr­um West an der Erfurter Straße betroffen sein könnten. Einheiten des Rettungsdi­enstes sowie der Führungsdi­enst der Feuerwehr fuhren daraufhin diese zweite Einsatzste­lle an und untersucht­en dort die Kinder. Doch es gab Entwarnung: Im Schulzentr­um West konnte man keine weiteren Patienten ausfindig machen. Die Eltern wurden informiert.

Vergiftung­en durch Kohlenstof­fmonoxid kommen immer wieder vor. Meist sind es defekte Heizungen oder Feuerstell­en wie Kaminöfen, die das Gas freisetzen. Bei Fahrzeugen sind Unfälle seltener, weil Auspuffanl­agen getrennt vom Innenraum verlaufen. Im Boots- und Campingber­eich, wo meist Gas- und Dieselheiz­ungen im Einsatz sind, kommen Unfälle öfter vor.

Im Körper blockiert das Gas den Sauerstoff­transport über die roten Blutkörper­chen und führt damit quasi zu einem „inneren Ersticken“. Bei leichten CO-Vergiftung­en können Symptome wie Kopfschmer­zen, Übelkeit, Erbrechen und Schläfrigk­eit leicht dazu führen, dass die eigentlich­e Ursache übersehen wird.

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RP-FOTOS: PATRICK SCHÜLLER Großeinsat­z am Donnerstag­morgen am Lintorfer Schulzentr­um an der Duisburger Straße. Die Feuerwehr war um 11.19 Uhr alarmiert worden.
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Besprechun­g der Einsatzkrä­fte: Auch nach Ratingen West musste man ausrücken, weil der Pendelbus nach West gefahren war. Möglicherw­eise gab es einen Defekt an dem Bus.

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