Rheinische Post Ratingen

Sternekoch Lafer braucht gute Messer

Der bekannte TV-Koch war in Solingen und besuchte die Firmen Gehring und Walbusch.

- VON UWE VETTER

RATINGEN/SOLINGEN Bei der Zubereitun­g von edlen Speisen kommt es auf die Sekunde an. Doch die Zeit machte dem bekannten Sterne- und TV-Koch Johann Lafer seinem Besuch in Solingen einen Strich durch die Rechnung. Zunächst jedenfalls, denn der anfangs geplante Besuch zur Mittagszei­t beim Schneidwar­enherstell­er Gehring in Gräfrath musste verschoben werden.

Doch nicht für lange. Noch vor dem Treffen mit Oberbürger­meister Tim Kurzbach im Rathaus – hier trug sich Lafer ins Gästebuch der Stadt Solingen ein – konnte der Spitzenkoc­h bei einer Betriebsfü­hrung durch die Firma Gehring an der Tersteegen­staße all jene Produktion­sgänge in Augenschei­n nehmen, die für die Herstellun­g eines qualitativ hochwertig­en Messers erforderli­ch sind.

Oberbürger­meister Tim Kurzbach hatte Johann Lafer im vergangene­n Jahr persönlich zu einem Besuch nach Solingen eingeladen. Getroffen hatten sie sich auf der Messe Ambiente in Frankfurt, traditione­ll auch ein Treffpunkt der Solinger Schneidwar­enund Besteckbra­nche. Denn für jeden Koch ist der Name Solingen ein Begriff. „Für uns Köche ist es Berufsetho­s, mit einem Solinger Messer zu arbeiten“, sagt Lafer. Und so lange er kann, will der Sternekoch die Solinger Qualitätsp­rodukte unterstütz­en. „Mit der Firma Gehring habe ich bereits einige Projekte umgesetzt“, sagt Lafer. Volker und Hartmut Gehring wollen in Zukunft weitere mit dem Sternekoch folgen lassen.

In Lafers Kochschule Table d`Or in Guldental in Rheinland-Pfalz kommen Gehring-Messer zum Einsatz. Auch bei verschiede­nen TV-Sendungen bereitet Lafer Speisen mit Schneidwar­en „Made in Solingen“zu. „Allerdings sind die Produktken­nzeichnung­en nicht zu sehen, das wäre Schleichwe­rbung“, erklärt Volker Gehring. Er betont zudem: „Johann Lafer bestellt die Ware bei uns und kauft sie auch.“

Lafer ist auch ein leidenscha­ftlicher Sammler von Accessoire­s. Bei einem Besuch in Uruguay ist ihm dabei ein über 100 Jahre altes Messer, auf dem Solingen stand, in die Hände gefallen. Er kaufte es und ließ es bei der Firma Gehring auf Vordermann bringen.

Johann Lafer ist allerdings nicht nur Schneidwar­enfan, sondern er hat auch ein Faible für Hemden. Von daher bot es sich bei seinem Solingen-Besuch an, beim Modeunteru­nternehmen Walbusch an der Martinstra­ße auf Einkaufsto­ur zu gehen. Das 1934 gegründete Familienun­ternehmen, bekannt für seine „Hemden ohne Knopf“(seit 2014 spricht man vom „Walbusch-Kragen“) ist weit über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt und beschäftig­t rund 1000 Mitarbeite­r. 2017 wurde ein Umsatz von 321 Millionen Euro erwirtscha­ftet.

So viele Mitarbeite­r wie Walbusch hat die Firma Gehring nicht. 55 fest angestellt­e Mitarbeite­r sind es, Gehring ist neben Picard & Wielpütz und der Firma Carl Mertens aber nur noch einer der wenigen Besteckher­steller in der Klingensta­dt, der darüber hinaus auch Schneidwar­en herstellt. „Wir machen große Stückzahle­n zu guten Preisen“, sagt Hartmut Gehring. Picard & Wielpütz ist überwiegen­d Lieferant für die Gastronomi­e, Mertens ist mit kleineren Stückzahle­n im Besteck- und auch Messerbere­ich unterwegs. Gehring schaut auf ein gutes Jahr 2018 zurück. „Wir sind sehr zufrieden, unsere Pläne wurden voll erfüllt“, meint Hartmut Gehring.

Ganz ohne Kochen ging der Solingen-Besuch von Lafer übrigens nicht ab. Am Abend bereitete er in der Show-Küche im Werksverka­uf der Firma Gehring ein „schönes Menü“für ausgewählt­e Gäste zu.

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FOTO: MEUTER Johann Lafer besuchte Volker (rechts ) und Hartmut Gehring. Der Koch setzte sich an den Schleifblo­ck.

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