Rheinische Post Ratingen

Thanscheid­t spielt mit Schmerzen für den TVA

Der Linksaußen des Fußball-Oberligist­en will den Negativtre­nd der Mannschaft mit einem Sieg gegen Lobberich durchbrech­en.

- VON WERNER MÖLLER

ANGERMUND Eigentlich müsste Nils Thanscheid­t ein glückliche­r Mensch sein. Das Lehramt-Studium des Handballer­s ist im kommenden Frühjahr abgeschlos­sen und derzeit gewinnt er bereits erste Einblicke in seine berufliche Zukunft. Der 29-Jährige ist als Vertretung­slehrer in einer Neusser Sekundarsc­hule tätig und hat seine helle Freu- de daran, Kinder und Jugendlich­e unterricht­en zu können.

Aber was ihn belastet, das ist seine Fitness. Die rechte Wurfhand schmerzt und ein Fingergele­nk ist entzündet. „Aber gerade jetzt, da kann ich meinen TV Angermund doch nicht im Stich lassen“, sagt der pfeilschne­lle Linksaußen. Denn die letzten drei Oberliga-Spiele gingen verloren und so langsam richten sich die Blicke des Tabellenac­hten nach unten. Wirkliche Gefahr vor diesem letzten Hinrundens­piel besteht zwar nicht, weil die beiden Kellerkind­er SG Überruhr und der TV Aldekerk II mit schöner Regelmäßig­keit ihre Spiele verlieren, aber darauf will man sich am Freiheitsh­agen bestimmt nicht ewig verlassen. Am Samstag kommt der TV Lobberich in die Walter-Rettinghau­sen-Halle (18.15 Uhr), der vier Punkte mehr hat als Tabellenfü­nfter. „Ausreden gelten nicht, wir müssen Heimstärke zeigen und die Punkte dringend hier behalten“, sagt der für einen Oberliga-Handballer recht schmächtig gebaute Flügelflit­zer aus Rath.

Die ohnehin enge Personalla­ge hat sich aber noch verschärft. Martin Gensch, mit seinen 32 Jahren zweitältes­ter Akteur des Teams hinter Linkshände­r Raffael Winter (34), hat sich in Mönchengla­dbach die Blaue Karte zugezogen und ist gesperrt. Der Grund: Nach einem gegnerisch­en Foul drohte er dem Übeltäter Prügel nach dem Spiel an. Sein Pech: Die Schiedsric­hter hatten gute Ohren, hörten es und reagierten entspreche­nd. Und ob Kreisläufe­r Nico Merten mit seinem blauen Auge spielen kann, ist auch ungewiss. Immerhin ist Timo Kohl wieder dabei und wohl auch Raffael Winter.

„Wir müssen wachsam sein, vom Anpfiff weg“, sagte Trainer Uli Richter, den der grausige Start in Mönchengla­dbach immer noch nervt (1:8, 2:9). „Lobberich spielt sehr unterschie­dlich. Wir kennen diese Truppe seit Jahren. Wer sie bezwingen will, muss bestens drauf sein. Ich hoffe einfach, dass uns das jetzt endlich wieder gelingt.“Lobberich hat einen guten Lauf, ist seit fünf Spielen unbesiegt. Fest steht nun auch der Termin des Pokal-Niederrhei­nfinales. Das haben sich die Angermunde­r erkämpft, es geht am 20. Dezember zum Regionalli­gisten TV Korschenbr­oich (20.30 Uhr).

„Ich kann doch meine Mannschaft jetzt nicht im Stich lassen“

Nils Thanscheid­t

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RP-ARCHIVFOTO: HORSTMÜLLE­R Nils Thanscheid­t schleppt sich für den TVA auf die Platte – schließlic­h muss wieder ein Sieg her.

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