Lintorf braucht eine Bürgerversammlung
Das Großprojekt an der Rehhecke sorgt weiter für Wirbel. Die RP hat die groben Pläne bereits vorgestellt. Die Zech-Gruppe will rund 300 Millionen Euro investieren und ist optimistisch, dass man das Bauvorhaben realisieren kann.
In Lintorf ist der Ärger groß – nicht erst seit Bekanntwerden der Pläne, die ein Neubauprojekt an der Rehhecke im Gesamtvolumen von rund 300 Millionen Euro vorsehen. Seit langem wartet man auf ein Verkehrskonzept seitens der Stadt, das vor allem den Norden des Stadtteils entlasten soll. Doch bisher hat sich nichts getan.
Nun schlug die Nachricht ein, dass die Zech-Gruppe, zu der die Wohnkompanie NRW gehört, das 50 Hektar große Areal in unmittelbarer Autobahn-Nähe erschließen will. Vor rund einem Jahr hat man das Projekt bereits im kleinen Kreis vorgestellt. Die Wohnkompanie ging in die Offensive und zeigte auf ihrer Homepage einen Image-Film, der für die Expo-Real in München gedacht war. Ein Fehler, wie man jetzt im RP.-Gespräch zugab. Die Anmutung des Films weckte bei vielen Lintorfern den Eindruck, dass sich da eine geschäftstüchtige Truppe ein gehöriges Stück Land schnappen, so dicht und so schnell wie möglich bebauen will.
Rasch machte die Nachricht vom neuen Riesen-Projekt in diversen Facebook-Gruppen die Runde. Auf die Stadt, die das Thema bisher unter Verschluss gehalten hatte, prasselte Kritik ein. Dass die Pläne längst noch nicht beschlossene Sache sind, ist klar. Die Lintorfer sind deshalb sauer, weil sie nicht ansatzweise über dieses Projekt informiert worden sind. Ein klassisches Kommunikations-Desaster.
Was müssen Stadt und Wohnkompanie jetzt tun? Sie sollten so schnell wie möglich eine offene Bürgerversammlung veranstalten, auf der über den aktuellen Stand der Dinge berichtet wird. Dies hätte den Vorteil, dass man Fragen stellen und Antworten aus erster Hand bekommen kann.
Das Ganze jetzt auf sich beruhen zu lassen, wäre ein großer Fehler. Bei der Wohnkompanie heißt es: „Wir wollen offen und transparent informieren. Und wir haben nichts zu verbergen.“
Nun liegt es an der Stadt, die Rolle des Moderators zu übernehmen. Was die Politik aus diesem Projekt machen wird, ist derzeit noch völlig offen. Es gibt unterschiedliche Positionen. In einer Sache sind sich aber alle einig: Ohne schlüssiges Verkehrskonzept mit entsprechendem Maßnahmen-Bündel wird dieses riesige Projekt keine Chance haben.