Rheinische Post Ratingen

Amüsiervie­rtel und gute Stube

- Uwe-jens.ruhnau @rheinische-post.de

Endlich ein gutes Konzept für die Altstadt. Fast 300 zusätzlich­e Toiletten und Urinale könnten dafür sorgen, dass das Herz der Stadt an den tollen Tagen nicht länger ein großes Open-AirPissoir ist. Die mehr oder weniger Besoffenen machen ja nicht einmal vor Kirchen halt, wie die Erfahrung vor allem an St. Lambertus zeigt. Dort half nur noch ein Zaun rund ums Gotteshaus, um den Großangrif­f der Wildpinkle­r abzuhalten. Nun kommt es darauf an, auch wirksam gegen sie vorzugehen. Die rund 80 OSD-Kräfte, die an den Tagen jeweils im Einsatz sind, sollten fleißig Bußgelder verhängen, wenn sich die Herren der Schöpfung – sie sind ja zu annähernd 100 Prozent die Übeltäter – daneben benehmen. Eine Stadt muss klarmachen, was sie duldet und was nicht. An Karneval und an den Wochenende­n, wenn es in der Altstadt hoch hergeht (inklusive der Junggesell­enabschied­e), die Zügel ein wenig anzuziehen, ist überfällig. Die Straßen rund ums Rathaus sollen ruhig Amüsiervie­rtel sein, aber auch die gute Stube der Stadt – und da gibt es noch reichlich Nachholbed­arf.

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