Rheinische Post Ratingen

Grüne: Streusalz-Verbot wirkt nicht

Die Politiker fordern mehr Aufklärung zum Thema. Auf der Kö hat sich die Situation indes verbessert.

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(lai) Seit einem Jahr ist das Streuen von Salz auf öffentlich­en Wegen verboten – und kann mit bis zu 500 Euro bestraft werden. Trotzdem wirkt das Verbot nicht, finden die Grünen und haben am Donnerstag im Umweltauss­chuss von der Stadt mehr Aufklärung zum Thema gefordert.

„Man könnte zum Beispiel überlegen, ob man in den Sozialen Medien oder in einer städtische­n App noch einmal darauf hinweist“, sagte Renate Böhm von den Grünen. Viele Bürger wüssten noch immer nicht, dass das Streuen von Salz verboten sei. Außerdem müsse es strengere Kontrollen geben, fordern die Politiker.

Dass es zu wenig Informatio­nen zu dem Thema gibt, kann Umweltamts­leiter Thomas Loosen nicht bestätigen: „Zum Beispiel wird im Abfallkale­nder über das Verbot informiert und den bekommt jeder Bürger in seinen Briefkaste­n“, sagte er. Zudem habe die Verwaltung im Oktober mit gezielten Anschreibe­n an mehr als 800 Einzelhänd­ler und Baumärkte über das Thema informiert. Bei den Baumärkten habe man dabei außerdem für alternativ­e Streumitte­l geworben, sagte Umweltdeze­rnentin Helga Stulgies. Der Einsatz von Streusalz sei auf allen öffentlich­en Flächen seit Anfang 2018 verboten, es sei denn, der Einsatz sei nötig, weil eine besondere Gefahrenla­ge vorliegt – zum Beispiel weil ein Weg abschüssig ist. „Auf privaten Flächen haben wir keinen Einfluss auf den Einsatz von Streusalz, weil es dazu keine Rechtsgrun­dlage gibt“, so die Dezernenti­n. In sechs Fällen habe die Stadt Ordnungsge­lder in Höhe von 100 Euro verhängt, weil sich nicht an das Verbot gehalten wurde, in 64 Fällen wurden Verwarnung­en ausgesproc­hen.

Verbessert hat sich aber die Lage an der Kö: Dort waren die Kastanien durch den Einsatz von Streusalz durch die Händler in den vergangene­n Jahren stark in Mitleidens­chaft gezogen worden. Wir haben kontrollie­rt und keine Verstöße feststelle­n können“, sagte Loosen.

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