Mittagessen vorbeigebracht – mit Barscheck abgedampft
(wuk) Einem Betrüger aufgesessen ist angeblich eine 82-jährige Bewohnerin eines Altenheims. Als Auslieferungsfahrer einer Firma für Fertignahrung soll ein 29-Jähriger die alte Dame nicht nur verköstigt, sondern vor zwei Jahren auch um 3500 Euro betuppt haben. Im Prozess beim Amtsgericht sagte er dazu aber kein Wort. Also wurde die Verhandlung abgebrochen und muss demnächst neu gestartet werden. Laut Anklage hatte der Mann gegenüber der Rentnerin behauptet, er sei nur nebenbei als Fahrer tätig, sei eigentlich aber Medizinstudent. Und: Als Arzt könne er Beschwerden der alten Dame leicht lindern, müsse dazu bloß das Studium beenden. Nur fehlten ihm dafür angeblich 3500 Euro an Studiengebühren. Die Seniorin soll einen Barscheck über diese Summe ausgestellt und dem Fahrer übergeben haben. Laut Ermittlungen habe der 29-Jährige diesen Scheck auch eingelöst. Dabei hätte er niemals wirklich Arzt werden können, da er angeblich kein Abitur hat. Der Richter gab an, er wolle der alten Dame die Anfahrt und Zeugenaussage im Strafprozess eigentlich ersparen. Doch weil der Angeklagte beim gestrigen Prozessversuch kein Geständnis ablegte, muss das Gericht zum nächsten Termin dann doch etliche Zeugen vorladen. Wann das Verfahren wieder aufgenommen wird, steht aber noch nicht fest.