Das Alte Pastorat wird wieder Blickfang
Mäzenin Alice Thormählen hat den Gründerzeitbau gekauft. Die Fassade des Hauses soll erhalten bleiben.
HEILIGENHAUS „Baubeginn wird nach Ostern sein“, sagt Bürgermeister Michael Beck auf Anfrage zur Zukunft des Alten Pastorats (und des zugehörigen Grundstücks) an der Hauptstraße in bester Innenstadtlage. Die Heiligenhauser Mäzenin Alice Thormählen hat das allmählich verfallende Gründerzeithaus und die 2200 Quadratmeter Grundstück im vergangenen Jahr gekauft. „Ihr lag dabei besonders am Herzen, dass die alte Fassade erhalten bleibt“, sagt Beck. Im zusätzlich entstehenden Neubau wird Pro Mobil Sozialdienstleistungen unterbringen. Außerdem, so Beck, einen kleinen Hotelbetrieb „mit 14 behindertengerechten Zimmern, ein Projekt, das weithin einzigartig werden wird“. Auch das Hotel wird von Pro Mobil betrieben.
Im Alten Pastorat soll zusätzlich eine Gastronomie plus kleinem Biergarten entstehen. „Hierzu muss der Eingangsbereich mit den Stufen zum Haupteingang aber bautechnisch etwas modifiziert werden“, erläuter der Bürgermeister weiter. Auch die Fensterfront im Erdgeschoss wird verändert.
Vor Beginn der Arbeiten wird sich die Heiligenhauser Künstlergruppe „Kunstquadrat“mit einer letzten Aktion aus den Pastoratsräumen verabschieden. Die Gruppe um Armin Schmidt hatte über Jahre hinweg mit Kunstevents und Schülerprojekten in den alten Räumen für Aufmerksamkeit gesorgt. Und ihre Zukunft? Beck dazu: „Eine Tür schließt sich, vielleicht öffnet sich dafür an anderer Stelle eine neue.“
Eine Folge der nahenden Bauarbeiten: Am Alten Pastorat werden zahlreiche Parkplätze wegfallen. Das beschäftigte den Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Abhilfe will die Stadt mit der Erweiterung des Provisoriums auf dem ehemaligen Kiekert-Areals schaffen. Hier sollen zusätzlich zu den bereits bestehenden 42 Parkplätze auf dem hinteren Bereich, angrenzend an die Jakob-Muth-Allee noch einmal 56 Parkplätze entstehen.
Tiefbau-Chef Michael Krahl rechnet für diese Maßnahmen mit Kosten von 60.000 Euro. „Mit dem Blick auf die Flächen, die wegfallen, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein und kommt mit der Planung viel zu spät“, kritisierte Wahl-Fraktionschef Stefan Okon.
Edmund Mathey (SPD) schlug vor, dafür eine Deckschicht auszuwählen, die anders als die bereits verbaute Schotterschicht, für weniger starke Beschmutzung sorgen sollte. Mit Blick auf steigende Kosten, wenn das Provisorium beispielsweise asphaltiert werden sollte, entschied sich der Ausschuss mehrheitlich gegen diese Idee.
Die Planung schließt damit an den bereits beschlossenen ersten provisorischen Parkplatz auf dem Kiekert Gelände an.