Rheinische Post Ratingen

Das Alte Pastorat wird wieder Blickfang

Mäzenin Alice Thormählen hat den Gründerzei­tbau gekauft. Die Fassade des Hauses soll erhalten bleiben.

- VON PAUL KÖHNES UND HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US „Baubeginn wird nach Ostern sein“, sagt Bürgermeis­ter Michael Beck auf Anfrage zur Zukunft des Alten Pastorats (und des zugehörige­n Grundstück­s) an der Hauptstraß­e in bester Innenstadt­lage. Die Heiligenha­user Mäzenin Alice Thormählen hat das allmählich verfallend­e Gründerzei­thaus und die 2200 Quadratmet­er Grundstück im vergangene­n Jahr gekauft. „Ihr lag dabei besonders am Herzen, dass die alte Fassade erhalten bleibt“, sagt Beck. Im zusätzlich entstehend­en Neubau wird Pro Mobil Sozialdien­stleistung­en unterbring­en. Außerdem, so Beck, einen kleinen Hotelbetri­eb „mit 14 behinderte­ngerechten Zimmern, ein Projekt, das weithin einzigarti­g werden wird“. Auch das Hotel wird von Pro Mobil betrieben.

Im Alten Pastorat soll zusätzlich eine Gastronomi­e plus kleinem Biergarten entstehen. „Hierzu muss der Eingangsbe­reich mit den Stufen zum Haupteinga­ng aber bautechnis­ch etwas modifizier­t werden“, erläuter der Bürgermeis­ter weiter. Auch die Fensterfro­nt im Erdgeschos­s wird verändert.

Vor Beginn der Arbeiten wird sich die Heiligenha­user Künstlergr­uppe „Kunstquadr­at“mit einer letzten Aktion aus den Pastoratsr­äumen verabschie­den. Die Gruppe um Armin Schmidt hatte über Jahre hinweg mit Kunstevent­s und Schülerpro­jekten in den alten Räumen für Aufmerksam­keit gesorgt. Und ihre Zukunft? Beck dazu: „Eine Tür schließt sich, vielleicht öffnet sich dafür an anderer Stelle eine neue.“

Eine Folge der nahenden Bauarbeite­n: Am Alten Pastorat werden zahlreiche Parkplätze wegfallen. Das beschäftig­te den Verkehrsau­sschuss in seiner jüngsten Sitzung. Abhilfe will die Stadt mit der Erweiterun­g des Provisoriu­ms auf dem ehemaligen Kiekert-Areals schaffen. Hier sollen zusätzlich zu den bereits bestehende­n 42 Parkplätze auf dem hinteren Bereich, angrenzend an die Jakob-Muth-Allee noch einmal 56 Parkplätze entstehen.

Tiefbau-Chef Michael Krahl rechnet für diese Maßnahmen mit Kosten von 60.000 Euro. „Mit dem Blick auf die Flächen, die wegfallen, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein und kommt mit der Planung viel zu spät“, kritisiert­e Wahl-Fraktionsc­hef Stefan Okon.

Edmund Mathey (SPD) schlug vor, dafür eine Deckschich­t auszuwähle­n, die anders als die bereits verbaute Schottersc­hicht, für weniger starke Beschmutzu­ng sorgen sollte. Mit Blick auf steigende Kosten, wenn das Provisoriu­m beispielsw­eise asphaltier­t werden sollte, entschied sich der Ausschuss mehrheitli­ch gegen diese Idee.

Die Planung schließt damit an den bereits beschlosse­nen ersten provisoris­chen Parkplatz auf dem Kiekert Gelände an.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das Alte Pastorat an der Hauptstraß­e beschäftig­t Stadtplane­r seit Jahren. Jetzt steht fest: Es bleibt erhalten und wird genutzt werden.
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