Rheinische Post Ratingen

Englisch ist Pf licht

- VON PHILIPP JACOBS

Der Vorsitzend­e des NRW-Landesinte­grationsra­ts, Tayfun Keltek, hat einen überrasche­nden Vorstoß gewagt. Er forderte, man müsse statt Englisch mehr Türkisch, Polnisch oder Russisch an den Grundschul­en unterricht­en. Das entspreche den Migrations­hintergrün­den der Kinder eher als Englisch.

In vielen Grundschul­klassen gibt es beispielsw­eise Kinder türkischer Eltern. Wäre es nicht sinnvoll, diesen auch in der Schule ihre zweite Mutterspra­che näherzubri­ngen? Nein, wäre es nicht. Zumindest nicht, wenn dadurch Englisch in der Grundschul­e verlorengi­nge. Englisch ist aufgrund seiner internatio­nalen Bedeutung die wichtigste Sprache nach der jeweiligen Landesspra­che. Also: erst Deutsch, dann Englisch und dann – auf freiwillig­er Basis – eine weitere Sprache.

Diskutiere­n sollte man vielmehr über den Zeitpunkt, ab wann Kinder Englisch erstmals in der Schule lernen sollen. Studien zeigen, dass das Erlernen einer Fremdsprac­he in den ersten beiden Klassen keinen großen Effekt auf die spätere Sprachkomp­etenz hat. Erst ab der dritten Klasse macht der Sprachunte­rricht Sinn, sagen Forscher. Man sollte auf sie hören.

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