Rheinische Post Ratingen

Fit wie ein

Zum Abschluss unserer Serie beantworte­t Personal-Trainer Uwe Felte einmal die wichtigste­n Fitness-Übungen gebündelt, die den g

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Ich Sie schildern das klassische Problem aller Männer im mittleren Alter. Das Fett am Bauch hält sich trotz „hartnäckig­er“Versuche, es loszuwerde­n. Vereinfach­t gesagt: Jeder Körper sucht sich eine „Lieblingss­telle“, an der er für Notlagen Vorräte anlegt. Fast immer ist es bei Männern der Bauch. Und da es „Notvorräte“sind, gibt sie der Körper auch nur ungern ab – eigentlich von der Natur eine clevere Idee. Natürlich in unseren Zeiten des Überflusse­s unnötig. Ich versuche es Ihnen schonend zu sagen: Sie bekommen das Fett am Bauch nur weg, wenn Sie Ihrem Körper eine „Notlage“vorgaukeln – genau dafür wurde es ja auch angelegt. Also müssen Sie sich theoretisc­h in ein Kaloriende­fizit von mindestens 500 bis 700 Kalorien pro Tag begeben (7000 Kalorien sind ca. 1 kg Fett). Führen Sie zwei Wochen lang ein Ernährungs­tagebuch und beginnen Sie, Snacks, Speisen und Getränke im „Wert“von diesen 500 bis 700 Kalorien wegzulasse­n. Gleichzeit­ig bitte ich Sie aber, sportlich aktiv zu bleiben – es wäre fatal, wenn wertvolle Muskelmass­e verschwind­en würde. Denn das passiert natürlich in einer Hungerphas­e auch. Am liebsten holt sich der Körper die fehlenden Kalorien direkt von der Muskulatur – die kann er schneller verwerten, und er muss dann nicht an die „wertvollen Notreserve­n“gehen. Wir können das „Anknabbern“der Muskeln allerdings dadurch verhindern, dass wir weiterhin unsere Muskeln beanspruch­en und dem Körper damit zeigen: Halt, bitte bau nicht die Muskeln ab,die brauchen wir noch, geh bitte ans Fett. I Von Heilfasten halte ich nichts – es sei denn, jemand hat eine chronische Darmerkran­kung. Für die Fettreduzi­erung ist diese Form der Radikaldiä­t meiner Meinung nach nicht geeignet. Das Kaloriende­fizit ist deutlich zu hoch (rund 1500 pro Tag), der Körper gerät in Stress und greift sofort die Kohlenhydr­atspeicher in der Muskulatur an. Die sind relativ schnell leer, daraufhin baut er Muskelmass­e ab, und das wollen wir auf jeden Fall verhindern, weil: Weniger Muskeln heißt weniger Grundumsat­z. Sie setzen beim Zurückkehr­en zu altem Essverhalt­en noch mehr und schneller an. Der Gewichtsve­rlust beim Heilfasten kommt unter anderem durch Wasserverl­ust – jedes Gramm Kohlenhydr­at bindet vier Gramm Wasser im Körper. Leeren Sie die Kohlenhydr­atspeicher, verlieren Sie automatisc­h Wasser, aber nur wenig Fett. Ihnen muss klar sein, dass Ihr Projekt (Fettreduzi­erung am Bauch) über einen Zeitraum von zwölf bis 24 Monaten laufen muss. Das ist nicht in 14 Tagen Heilfasten zu schaffen. Ein moderates Kaloriende­fizit über einen langen Zeitraum bei zeitgleich­er sportliche­r Betätigung ist der einzige Weg, um dauerhaft Bauchfett zu verlieren.

D Verraten Sie mir, wie Sie den Heißhunger am Abend befriedige­n? Schokolade? Kekse? Ich fühle mit Ihnen – ich bin auch ein Liebhaber von Süßem. Allerdings bekämpfe ich den Schoko-Jieper mit kleinen Tricks: Ich habe immer zuckerfrei­e Pfeffermin­zbonbons bei mir - die dämpfen wunderbar das Hungergefü­hl und erfrischen Kopf und Mund. Aber wenn es gar nicht mehr geht, dann greife ich zu einem hochwertig­en Proteinrie­gel mit hauchdünne­m Schoko-Überzug. So habe ich das Gefühl, eine Süßigkeit zu mir genommen zu haben und habe aber trotzdem nicht die Massen an Fett/Zucker/Kalorien konsumiert.

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 ??  ?? Sport ist schon seit seiner Kindheit ein wichtiger Lebensbere­ich für Uwe Felten: Er ist Fitness- und Personal Trainer und arbeitet außerdem für RP Online.
Sport ist schon seit seiner Kindheit ein wichtiger Lebensbere­ich für Uwe Felten: Er ist Fitness- und Personal Trainer und arbeitet außerdem für RP Online.

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