RWE: Abschaltung von Kraftwerken kostet Milliarden
ESSEN (dpa) Bei den Verhandlungen über Entschädigungen für die Abschaltung von Braunkohlekraftwerken muss der Bund mit Milliardenforderungen von RWE rechnen. Pro Gigawatt abgeschalteter Kraftwerksleistung erwarte man Kosten von rund 1,2 Milliarden Euro, sagte eine Unternehmenssprecherin. Es handele sich um erste Schätzungen, da unter anderem noch nicht entschieden sei, welche Kraftwerke abgeschaltet werden sollen. Auch zum Zeitpunkt der Abschaltungen gebe es noch keine Klarheit. Die Kohlekommission hatte vorgeschlagen, bis 2022 rund 3,1 Gigawatt Braunkohlekapazität zusätzlich vom Netz zu nehmen. RWE geht davon aus, dass der Großteil der Abschaltungen auf das Rheinische Revier entfällt. Bis 2038 sollen alle Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Der Bund soll mit den Betreibern über Entschädigungen verhandeln. Falls bis zum 30. Juni 2020 keine Einigung gefunden wird, empfiehlt die Kommission eine ordnungsrechtliche Lösung mit Entschädigungszahlungen „im Rahmen der rechtlichen Erfordernisse“.