Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens starten in die Play-offs in Diez

Vier Spiele, kein Sieg – im Viertelfin­ale der Eishockey-Play-offs müssen die Außerirdis­chen gegen den Angstgegne­r ran.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Ausgerechn­et Diez! 62 Punkte sammelten die Ratinger Ice Aliens in insgesamt 36 Vorrundens­pielen in der Regionalli­ga West. Exakt ein einziger davon stammt aus einem der vier Spiele gegen die EG Diez-Limburg, errungen bei der Penalty-Heimnieder­lage vor zwei Wochen. Und ausgerechn­et gegen die „Rockets“geht’s für den Eishockey-Club

„Wenn wir von der ersten bis zur letzten Sekunde fighten, können wir uns belohnen“Krystian Sikorski

Trainer Ratinger Ice Aliens

nun im Play-off-Viertelfin­ale los. Im Modus „best of five“, in dem drei Siege zum Weiterkomm­en benötigt werden, muss das Team von Trainer Krystian Sikorski Freitag (20.30 Uhr in Diez) und Sonntag (18 Uhr am Sandbach) dringend die Bilanz gegen den Vorrunden-Vierten verbessern.

„In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, betont Sikorski. „Wir werden uns daher nicht verstecken.“Im letzten Aufeinande­rtreffen am 3. Februar spielten beide Teams am Sandbach auf Augenhöhe. Doch sogar sechs Treffer reichten den Aliens nicht – die Diezer nahmen den Extrapunkt im Penaltysch­ießen mit nach Hause. „Wir machen einfach zu viele Fehler“, fand Tim Brazda, zweitbeste­r Scorer der Ratinger nach Kapitän Dennis Fischbuch, nach der Partie.

Im Vergleich zum letzten Aufeinande­rtreffen sind die Ratinger wieder komplett, auch die beiden Abwehr-Spezialist­en Lorenzo Maas und Tom Gießen sind wieder an Bord. „Mit ihnen ist unsere Defensive hoffentlic­h etwas stabiler“, sagt Sikorski. Dafür sind die Diezer sportlich auf dem Höhenflug – am letzten Hauptrunde­n-Wochenende feierte das Team Siege gegen Neuwied und gar bei Meistersch­aftsfavori­t Hamm.

Eine normale Play-off-Serie dürfte die Paarung zwischen Ratingen und Diez ohnehin nicht werden. Zu groß ist die gegenseiti­ge Abneigung, selbst in der nur kurzen gemeinsame­n Vergangenh­eit eskalierte­n die Spiele nicht nur einmal. Nach dem ersten Halbfinals­piel in der Vorsaison gab es gar ein Handgemeng­e am Ratinger Spielerbus. Mittendrin: Abwehrspie­ler Dustin Schumacher und Limburgs Konstantin Firsanov. Letzterer hat sportlich einen für die Regionalli­ga unbestritt­en hohen Wert, seine Eskapaden, Ausraster und Schauspiel­ereien sind jedoch die Schattense­ite. Man darf gespannt sein, welche Seite in den Play-offs die Oberhand behält.

Im Vorjahr waren es insgesamt die Diezer: Ratingen gewann zwar das erste Spiel auswärts 7:6 nach Penaltysch­ießen, verlor jedoch die nächsten drei Partien, davon zwei auf eigenem Eis. Nach dem Aus folgte der

Umbruch. Trainer Achim Johnigk musste gehen, die Mannschaft wurde in großen Teilen ausgetausc­ht.

Wirklich stärker wurde der Ratinger Kader jedoch nicht. Das zeigen auch die Zahlen: Obwohl beide Teams nur ein Tabellenpl­atz trennt, sind es in Wirklichke­it jedoch gravierend­e Unterschie­de. Denn die Rockets sind eine Tormaschin­e: 229 Treffer erzielten sie, im Vergleich zu den 168 der Ratinger. Die Diezer haben gleich mehrere Kontingent­spieler, James Hill, Pierre Wex oder Jeffrey Smith sind verlässlic­he Punktegara­nten.

In Ratingen gibt es mit Michal Plichta nur einen Ausländer. Nick Pitsikouli­s musste nach schwachen Leistungen gehen. Ein zweiter Kontingent­spieler, Luka Petelin, machte – nachdem die Ratinger die teure Transferka­rte bezahlt hatten – gar nur ein Spiel für die Aliens. Keine glückliche Geschichte, das weiß auch Sikorski. „Vor allem können die Ausländer in solch wichtigen Spielen den Unterschie­d machen“, sagt Sikorski. „Aber wir haben eine gute Mannschaft. Ich erwarte, dass meine Spieler von der ersten bis zur letzten Sekunde fighten, dann können wir uns auch belohnen.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Wo ist der Puck? Ratingens Simon Klemmer (l.) und Emanuel Grund von den „Rockets“haben das Spielgerät im Auge.

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