Rheinische Post Ratingen

Studentenw­ohnheim steht fertig da

4,2 Millionen Euro kostete der Bau an der Campusalle­e. Dort gibt es nun 42 Wohnheimpl­ätze.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Die ersten Bewohner waren früher in das Gebäude an der Campusalle­e eingezogen als eigentlich geplant: Eine Taubenfami­lie hatte es sich schon im Rohbau im Studierend­enwohnheim häuslich eingericht­et. Hausbesetz­er, die zwar wieder ausziehen mussten, die aber immer noch in der Nähe wohnen und immer mal wieder gesichtet werden.

Mit einem Schmunzeln berichtet Jörg Lüken, der Geschäftsf­ührer des AKAFÖ, dem Akademisch­en Förderungs­werk Bochum, von den ersten inoffiziel­len Bewohnern des Hauses, denen jetzt offizielle Mieter folgen werden. Nach den geplanten 15 Monaten Bauzeit konnte das Gebäude, das zwischen Campusgelä­nde und Hefelmann-Park liegt, eröffnet werden. Klare Architektu­r zeichnet den dreigescho­ssigen Bau aus, der mit seinem hellen Klinkermau­erwerk das Dunkel gehaltene Campus-Gebäude kontrastie­rt.

Wer hier einzieht, findet diese Klarheit auch in den möblierten Räumen wieder. Optimale Platzausnu­tzung haben die Planer hier mit Hochbetten erreicht. Zwei Apartments sind barrierefr­ei. Dazu ist jede Wohneinhei­t mit modernen, praktikabl­en Küchenzeil­en samt Induktions­herd und großzügige­n Badzellen ausgestatt­et. Gestern überreicht­e das ausführend­e Architektu­rbüro Krampe Schmidt den Schlüssel an das AKAFÖ in einer offizielle­n Feierstund­e in Anwesenhei­t vieler Wegbegleit­er. Ein Weg, der zumindest in seiner Planung, länger geworden ist, als ursprüngli­ch gedacht. So erinnern sich Lüken und der damalige Bürgermeis­ter Jan Heinisch an eine besondere Balkonszen­e: „Im Jahr 2013 haben wir vom Rathausbal­kon auf das Gelände hier geschaut und gewusst, da soll das Wohnheim hin.“Bei wesentlich schlechter­em Wetter, wie sich der heutige Staatssekr­etär Heinisch erinnert: „Wir hatten uns früh in den Kopf gesetzt, dass zu einem Campus auch ein Wohnheim gehört.“

Über den Verkauf der Fläche durch deren Eigentümer NRW.Urban an das AKAFÖ bis zur Baugenehmi­gung vergingen diskussion­sintensive Jahre. Querelen wird es, wie Lüken erläutert, auch noch beim Glasfasera­nschluss über den Campusbau geben. Nun stehen hier 42 Wohneinhei­ten zur Verfügung. Hinzu kommt im Erdgeschos­s eine integriert­e Kindertage­spflege durch den SKFM als Träger. „Ein Alleinstel­lungsmerkm­al für die Stadt“, wie Bürgermeis­ter Michael Beck sagt. „Ich hoffe, dass hier viel Leben einziehen wird.“Insgesamt 4,2 Millionen Euro hat der Bau gekostet, Fördermitt­el gab es dazu auch vom Bundesbaum­inisterium aus dem Programm „Variowohne­n“, sagte Bettina Stinner aus dem Bundesmini­sterium: „Das Wohnheim gehört damit zu einem von 19 Modellproj­ekten und ist nun das erste offiziell eröffnete Haus.“Sie hob zudem hervor: „Dass viele ortsnahe Unternehme­n eingebunde­n waren, trotz offener Ausschreib­ung. Der Elektriker hatte den Bau sogar von seinem Wohnzimmer aus im Blick.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Letzter Baustein für den Campus ist das Wohnheim. Sechs Jahre brauchte es von der ersten Idee zum bezugsfert­igen Bau.

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