Studentenwohnheim steht fertig da
4,2 Millionen Euro kostete der Bau an der Campusallee. Dort gibt es nun 42 Wohnheimplätze.
HEILIGENHAUS Die ersten Bewohner waren früher in das Gebäude an der Campusallee eingezogen als eigentlich geplant: Eine Taubenfamilie hatte es sich schon im Rohbau im Studierendenwohnheim häuslich eingerichtet. Hausbesetzer, die zwar wieder ausziehen mussten, die aber immer noch in der Nähe wohnen und immer mal wieder gesichtet werden.
Mit einem Schmunzeln berichtet Jörg Lüken, der Geschäftsführer des AKAFÖ, dem Akademischen Förderungswerk Bochum, von den ersten inoffiziellen Bewohnern des Hauses, denen jetzt offizielle Mieter folgen werden. Nach den geplanten 15 Monaten Bauzeit konnte das Gebäude, das zwischen Campusgelände und Hefelmann-Park liegt, eröffnet werden. Klare Architektur zeichnet den dreigeschossigen Bau aus, der mit seinem hellen Klinkermauerwerk das Dunkel gehaltene Campus-Gebäude kontrastiert.
Wer hier einzieht, findet diese Klarheit auch in den möblierten Räumen wieder. Optimale Platzausnutzung haben die Planer hier mit Hochbetten erreicht. Zwei Apartments sind barrierefrei. Dazu ist jede Wohneinheit mit modernen, praktikablen Küchenzeilen samt Induktionsherd und großzügigen Badzellen ausgestattet. Gestern überreichte das ausführende Architekturbüro Krampe Schmidt den Schlüssel an das AKAFÖ in einer offiziellen Feierstunde in Anwesenheit vieler Wegbegleiter. Ein Weg, der zumindest in seiner Planung, länger geworden ist, als ursprünglich gedacht. So erinnern sich Lüken und der damalige Bürgermeister Jan Heinisch an eine besondere Balkonszene: „Im Jahr 2013 haben wir vom Rathausbalkon auf das Gelände hier geschaut und gewusst, da soll das Wohnheim hin.“Bei wesentlich schlechterem Wetter, wie sich der heutige Staatssekretär Heinisch erinnert: „Wir hatten uns früh in den Kopf gesetzt, dass zu einem Campus auch ein Wohnheim gehört.“
Über den Verkauf der Fläche durch deren Eigentümer NRW.Urban an das AKAFÖ bis zur Baugenehmigung vergingen diskussionsintensive Jahre. Querelen wird es, wie Lüken erläutert, auch noch beim Glasfaseranschluss über den Campusbau geben. Nun stehen hier 42 Wohneinheiten zur Verfügung. Hinzu kommt im Erdgeschoss eine integrierte Kindertagespflege durch den SKFM als Träger. „Ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt“, wie Bürgermeister Michael Beck sagt. „Ich hoffe, dass hier viel Leben einziehen wird.“Insgesamt 4,2 Millionen Euro hat der Bau gekostet, Fördermittel gab es dazu auch vom Bundesbauministerium aus dem Programm „Variowohnen“, sagte Bettina Stinner aus dem Bundesministerium: „Das Wohnheim gehört damit zu einem von 19 Modellprojekten und ist nun das erste offiziell eröffnete Haus.“Sie hob zudem hervor: „Dass viele ortsnahe Unternehmen eingebunden waren, trotz offener Ausschreibung. Der Elektriker hatte den Bau sogar von seinem Wohnzimmer aus im Blick.“