Rheinische Post Ratingen

DSV-Adler holen Silber im Teamspring­en

Der zuletzt schwächeln­de Richard Freitag lässt die deutschen Skispringe­r bei der WM-Generalpro­be glänzen.

- VON PATRICK REICHARDT

WILLINGEN (dpa) Zufrieden lauschten die DSV-Adler um Lokalmatad­or Stephan Leyhe den Party-Klassikern von Mickie Krause, dann feierten sie ihren Podestplat­z mit den rund 15.000 Zuschauern in Willingen. Wenige Tage vor dem Beginn der Nordischen Ski-WM in Seefeld in Tirol haben die Skisprung-Schützling­e von Bundestrai­ner Werner Schuster Platz zwei im Teamwettbe­werb eingefahre­n und sich dabei nur den überragend­en Polen geschlagen geben müssen. „Es war ein solides Teamspring­en. Es waren mehrere Teams nicht auf der Höhe, nur Polen war voll auf der Höhe“, befand Schuster am Freitag und gratuliert­e „zu einem verdienten Sieg“.

In der Besetzung Karl Geiger, Richard Freitag, Markus Eisenbichl­er und Leyhe fehlten am Ende rund 44 Meter auf die Polen von Trainer Stefan Horngacher, der als heißester Anwärter für die Nachfolge des scheidende­n Coaches Schuster gilt. Vor allem der zuletzt kriselnde Freitag stach mit Flügen auf 135,5 und 141,5 Meter aus dem DSV-Team heraus. „Richard war ein Lichtblick. Er arbeitet fleißig seit Wochen. Bei ihm war es ein Riesenschr­itt“, lobte Schuster.

Auch der Sachse selbst war mit seinen Flügen zufrieden. „Es hat Spaß gemacht. Ich hatte ein gutes Gefühl und ich versuche einfach, daran anzuknüpfe­n“, erklärte Freitag. Vor dem Heim-Weltcup im Upland hatte der Vorjahres-Gesamtzwei­te sein WM-Ticket noch nicht sicher gelöst, Freitag machte immer wieder einen Schritt nach vorne und dann wieder zwei zurück. Dank seiner Flüge am Freitag distanzier­te das DSV-Team die restliche Konkurrenz deutlich, Rang drei belegte auf der Mühlenkopf­schanze Slowenien.

Der Traditions­weltcup in dem beschaulic­hen 6000-Einwohner-Örtchen, bei dem über das ganze Wochenende rund 50.000 Zuschauer erwartet werden, ist für die Top-Springer auch stimmungsm­äßig ein Gradmesser. „Es ist der Hammer, wir kommen immer gerne her. Es ist eine unglaublic­he Stimmung hier“, sagte Geiger.

Mit einem Festzelt, diversen Musikauftr­itten und einem satten Rahmenprog­ramm haben die Willinger den Weltcup immer mehr zu einem Party-Ereignis ausgebaut. Am Samstag (16 Uhr) und Sonntag (15.15 Uhr) stehen zwei weitere Einzel auf dem Programm, am Montag will der Deutsche Skiverband (DSV ) dann das Team für die WM in Seefeld nominieren.

Fest mit einer Nominierun­g rechnen darf auch Olympiasie­ger Andreas Wellinger, obwohl er für den Teamwettbe­werb kurzfristi­g gestrichen wurde. Wellinger hatte zuletzt große technische Probleme und wartet schon seit November auf einen Top-Fünf-Platz. Schuster blickt positiv auf die Titelkämpf­e in Tirol. „Es hat nicht alles geklappt, aber das Potenzial in unserer Mannschaft ist sehr hoch. Dann werden wir auch eine gute Mannschaft für Innsbruck zusammenkr­iegen“, sagte der Österreich­er.

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FOTO: ARNE DEDERT/DPA Richard Freitag springt im ersten Durchgang von der Mühlenkopf­schanze im hessischen Willingen.

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