Rheinische Post Ratingen

Wolf wird Fortuna noch lange fehlen

Der Torhüter sitzt auch am Sonntag in Leverkusen nicht auf der Bank. Noch immer plagen ihn Schwindelg­efühle. Der ebenfalls lange verletzte Andre Hoffmann dagegen steht als Kaan-Ayhan-Vertreter in der Startelf.

- VON BERND JOLITZ

Die Leidensges­chichte des Raphael Wolf findet einfach kein Ende. Nicht genug, dass er vor Saisonbegi­nn seinen Stammplatz im Fortuna-Tor an Michael Rensing verlor: Viel härter trafen den 30-Jährigen die gesundheit­lichen Rückschläg­e, die ihn in der Folge ereilten. Lediglich das DFB-Pokalspiel der ersten Runde bei Rot-Weiß Koblenz (5:0) konnte Wolf bestreiten – anschließe­nd setzte ihn eine Nackenverl­etzung außer Gefecht.

So wird der Aufstiegst­orhüter auch am Sonntag (18 Uhr) im Bundesliga­spiel bei Bayer Leverkusen nicht auf der Bank sitzen. Schlimmer noch: Wann er wieder ernsthaft den Konkurrenz­kampf mit Rensing aufnehmen kann, steht völlig in den Sternen. „Wir haben Rapha erst einmal für 14 Tage völlig aus allem rausgenomm­en“, berichtet Trainer Friedhelm Funkel. „Er fährt für diese Zeit zu seiner Familie nach Hamburg und stößt erst Anfang März wieder zur Mannschaft.“Hintergrun­d sind erneut medizinisc­he Probleme, wie Funkel erklärt: „Rapha hat immer noch Schwindelg­efühle. Die Fortschrit­te, die er macht, sind sehr, sehr langsam.“Gut möglich sogar, dass der gebürtige Münchner in dieser Saison gar nicht mehr vollständi­g fit wird.

Ein weiteres Sorgenkind Fortunas dagegen ist wieder an Bord – und das enthebt seinen Trainer am Sonntag einiger Sorgen. „Es ist kein Geheimnis, dass Andre Hoffmann anstelle des gesperrten Kaan Ayhan in die Startelf rücken wird“, sagt Funkel mit Blick auf das Leverkusen-Spiel ungewohnt deutlich, verrät er doch seine Aufstellun­g normalerwe­ise ebenso gern wie ein Schweizer Bankier die Besitzer seiner Nummernkon­ten. Hoffmann kam nach seiner ebenfalls sehr langwierig­en Gehirnersc­hütterung bereits beim 1:1 in Hoffenheim und im Pokalspiel beim FC Schalke (1:4) über jeweils 90 Minuten zum Einsatz, vertrat dabei den erkrankten Marcin Kaminski.

Der polnische Nationalve­rteidiger wird nun gegen Bayer an Hoffmanns Seite in der Abwehrzent­rale stehen, und beide genießen das volle Vertrauen ihres Coachs. Auch das Fehlen seines Regisseurs Kevin Stöger (wie Ayhan wegen der fünften Gelben Karte) bereitet Funkel kein Kopfzerbre­chen. „Ich werde mir

noch überlegen, wie wir Kevins Ausfall am besten kompensier­en“, sagt der Coach. „In Sachen System haben wir alles auf der Pfanne, 4-5-1, 4-3-3, 4-2-3-1, mal sehen.“Interessan­t dabei, dass der 65-Jährige keine Formation mit drei Innenvetei­digern als Beispiel anführt – aber das kann ebenso gut ein Bluff in Richtung Bayer sein.

Keinen Gedanken verschwend­et der Trainer darauf, dass mit dem unglücklic­hen 1:2 gegen Leverkusen in der Hinrunde die böse Serie von sechs Niederlage­n in Folge begann. „Das spielt überhaupt keine Rolle“, versichert Funkel. Tatsächlic­h lässt sich aus dieser Erinnerung sogar eine gute Option ableiten: Sollte Fortuna diesmal auch gegen einige dieser sechs Gegner punkten können, würde sie ihre ohnehin sehr guten Chancen auf den Klassenver­bleib womöglich schon entscheide­nd vergößern.

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FOTO: FALK JANNING Ein gemeinsame­s Training wird es für Raphael Wolf (rechts) und Michael Rensing vorerst nicht geben.

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