Diese zwei haben den Bogen raus
Charlotte Wagener und Elias Mitropoulos spielen Cello. Bei „Jugend musiziert“belegten sie erste Plätze.
HEILIGENHAUS Eigentlich wollte sie nach der musikalischen Früherziehung ja gar nicht Cello, sondern lieber Geige spielen lernen. Dafür war Charlotte dann aber noch etwas jung, stattdessen schaute sie sich mal das Violoncello an – und hat es seitdem nicht mehr losgelassen. Heute allerdings ist es schon das dritte Leihinstrument, was in ihren Händen liegt, denn das Cello wächst, je nach Körpergröße mit.
Und mit dem dritten Instrument hat sie einen ganz besonderen Erfolg eingefahren: Sie hat beim Mettmanner Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“in ihrer Altersgruppe A1b mit 23 von 25 möglichen Punkten den ersten Platz belegt. „Erst war ich überhaupt nicht aufgeregt, aber ganz knapp vor Beginn dann schon.“Elias Mitropoulos (15) ist am gleichen Instrument dagegen fast schon sowas wie ein „alter Hase“:
Er hat bereits zum sechsten Mal das Treppchen beim Wettstreit der Nachwuchstalente erklommen und das, obwohl sein Auftritt erst um 20 Uhr war: „Da war es schwierig die Konzentration zu halten.“Aber ebenfalls mit 23 von 25 möglichen Punkten hat er im Ratinger Trimbornsaal spielend den ersten Platz belegt und gehört damit zu den Besten des Landes, die Anfang März musikalisch beim Landeswettbewerb in Köln gegeneinander antreten. Im Gegensatz zu Mitstreiterin Charlotte, die für die Weiterleitung noch zu jung ist, besitzt Elias auch schon sein eigenes Instrument. Für die Spielqualität und die klangliche Entwicklung brächte das schon besondere Möglichkeiten, sagt Marion Matthes. Sie ist die begleitende Cello-Lehrerin der beiden und hat mit Elias seit den Sommerferien und mit Charlotte seit den Herbstferien deren jeweiliges Programm erarbeitet.
„Die richtige Wahl der Stücke dauert schon eine Weile, die Schüler sollen sich durch sie ja weiter entwickeln und nicht langweilen.“Auch als Lehrerin ist die Teilnahme ihrer Schüler eine Herausforderung, das gehe nur, wenn alle am gleichen Strang ziehen, auch die Eltern. „Es lohnt sich, wenn man wirklich Spaß am Instrument und Disziplin hat. Aber man hat ja ein Ziel vor Augen und dann muss man sich nur vom Wettbewerbsklima packen lassen“, sagt Elias, der neben dem Schulalltag etwa eine Stunde Zeit zum Proben findet, vor den Wettbewerben dann auch mehr. „Vor dem Landeswettbewerb hatte ich ein Praktikum, das passte gut fürs Proben.“„Tatsächlich machen die Schüler in der Vorbereitung für Wettbewerbe so große Fortschritte auf einmal, wie sonst nie“, sagt Lehrerin Matthes,
die beim Vorspiel ihrer Schüler übrigens auch sehr nervös ist. „Man fiebert mit und hangelt von Ton zu Ton mit.“
Ähnlich geht es auch den Eltern, wie Elias von seiner Mutter weiß. „Als Elternteil ist man aber auch unheimlich stolz“, sagt Charlottes Mutter, die betont, dass der Erfolg ohne Lehrerin Matthes nicht möglich wäre. Am Samstag, 23 Februar, 17 Uhr, kann man Elias Mitropoulos und andere an den Landeswettbewerb weitergeleitete Preisträger des Mettmanner Regionalwettbewerbs von „Jugend Musiziert“beim Konzert und der Urkundenübergabe im Historischen Bürgerhaus in Velbert-Langenberg erleben.