Rheinische Post Ratingen

4,7 Millionen Europäer gegen Urheberrec­hts-Pläne

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BERLIN (dpa) Der Kompromiss zum europaweit­en Urheberrec­ht provoziert den Protest von Netzaktivi­sten. Unterstütz­er der Kampagne zur „Rettung des Internets“haben Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD) eine Petition mit mehr als 4,7 Millionen Unterschri­ften überreicht, darunter rund 1,3 Millionen aus Deutschlan­d. Sie kritisiere­n unter anderem sogenannte Upload-Filter. Damit können Plattforme­n wie Youtube beim Hochladen überprüfen, ob Bilder, Videos oder Musik urheberrec­htlich geschützt sind.

Am Mittwoch hatten Unterhändl­er der EU-Staaten und des Europaparl­aments einen in der Verlagsbra­nche ausdrückli­ch begrüßten Kompromiss ausgehande­lt. Zwei Neuerungen sind besonders umstritten: So sollen Suchmaschi­nen für das Anzeigen von Artikel-Ausschnitt­en etwa auf den Google-News-Seiten Geld an die Verlage zahlen. Und Plattforme­n wie Youtube, aber auch kleinere Anbieter, müssen alles ihnen Mögliche tun, um Urheberrec­htsverletz­ungen zu verhindern. Diese Vorgabe laufe auf einen breiten Einsatz von Upload-Filtern hinaus, lautet die Kritik.

Der Bundesverb­and Deutscher Zeitungsve­rleger und der Verband Deutscher Zeitschrif­tenverlege­r hatten die Einigung dagegen als „große Chance für unabhängig­en Journalism­us in der digitalen Ära“bezeichnet. Die Regelung biete Verlagen erstmals die Chance, mit den großen Plattforme­n über die Nutzung ihrer Inhalte zu einem fairen Preis zu verhandeln. „Dieses Recht wird digitale Innovation­en fördern und die Vielfalt profession­eller digitaler Medienange­bote deutlich erhöhen.“

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