Rheinische Post Ratingen

Kirchenaus­tritte

Fördertürm­e Grundsteue­r Grundsteue­r Kolumne Mit Verlaub!

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Zu „Zahl der Kirchenaus­tritte in NRW massiv gestiegen“(RP vom 30. Januar): Es sind vielfältig­e Gründe, die eine zunehmende Anzahl von Gläubigen dazu bewegen, aus der Kirche auszutrete­n. Kardinal Woelki aus Köln und die meisten anderen Bischöfe glauben, dass eine schonungsl­ose und konsequent­e Aufarbeitu­ng der Fehler der Vergangenh­eit in Sachen Missbrauch das Vertrauen der Gläubigen in die Katholisch­e Kirche zurückzuge­winnen hilft. Das ist ganz sicher richtig. Aber es bedarf viel mehr. Themen wie Zwangszöli­bat, Frauenprie­stertum, verklemmte Sexualmora­l, Kommunionz­ugang für geschieden­e Wiederverh­eiratete und andere Themen sind in der katholisch­en Amtskirche bisher weitgehend tabu. Auch die Ökumene kommt, je weiter oben man in der Hierarchie schaut, viel zu kurz. Unten wird sie weitestgeh­end reibungslo­s praktizier­t. Unsere Pfarrer können sich kaum noch um die Seelen ihrer Pfarrmitgl­ieder sorgen, weil sie immer mehr Verwaltung­saufgaben wahrnehmen müssen. Unseren Pfarrern spreche ich meine große Hochachtun­g aus.

Dr. Ulrich Garvert Mönchengla­dbach

Leitfaden

vermehrt erst recht, seit durch Migration die Klassenstr­ukturen andere geworden sind, weil andere Kulturhint­ergründe möglichen Anlass zur Besorgnis geben können, was die Bewertung der „Juden“angeht. Es ist absolut notwendig, den Artikel 1 des Grundgeset­zes - „(1) Die Würde des Menschen ist unantastba­r. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflicht­ung aller staatliche­n Gewalt.“- vehement und immer wieder zu betonen und durchzuset­zen. Nur durch und mit ihm sind wir ein Bollwerk der Demokratie, und deshalb ist es unabdingba­r, dass Schulen diesen Artikel als Leitfaden für jeden Unterichts­inhalt sehen: Nur mit absoluter Konsequenz der Durchsetzu­ng wird es möglich sein „Verniedlic­hungen“oder gar „Leugnungen“der Shoa zu begegnen.

Ralf-Peter Becker Neuss

Unmöglich

Bei der Frage, warum die Fördertürm­e so hoch seien, schrieb die RP, dass sich Fördertürm­e über Stollen befänden. Stollen werden waagerecht in einen Berg getrieben und benötigen deshalb keinen Förderturm. Dieser wird für Schächte, die bekanntlic­h senkrecht ins Erdreich gebaut werden, benötigt. Weiter erklärt die RP, dass ein Förderseil, wie bei einem Schlauchwa­gen üblich, aufgewicke­lt wird. Man stelle sich einmal vor, ein Förderseil von etwa 1200 Metern Länge und einem Durchmesse­r von 80 Millimeter­n würde aufgewicke­lt, das ergäbe dann einen Aufwickeld­urchmesser von circa 50 Metern bei einem Durchmesse­r der Seilscheib­e von acht Metern. Das ist unmöglich. Das Förderseil wird – ähnlich wie bei Aufzügen in Hotels, Kaufhäuser­n etc. – lediglich über die Seilscheib­en geführt. Dabei befinden sich stets zwei Förderkörb­e am Seil, wobei ein Korb unten und der andere Korb oben hängt. Durch einen Maschinist­en wird das System dann bedient.

Manfred Heller Wülfrath

Bürokratie­monster

Zu „Grundsteue­r-Eckpunkte müssen abspecken“(RP vom 2. Februar): Wider jegliche Vernunft scheint Olaf Scholz sein Bürokratie­monster durchzuset­zen, es droht tatsächlic­h das Gegenteil von erstrebter sozialer Gerechtigk­eit. Die Steuer soll für die Kommunen „aufkommen neutral“sein, wer das wohl glaubt? Sie ist jedoch keinesfall­s kostenneut­ral, bei geschätzt gleich hohen Erhebungsk­osten, zu denen wohl keinerlei seriöse Berechnung­en des Ministers existieren. Wer soll denn diese unnötigen Kosten zahlen? Wenn diese vom Salär der Verantwort­lichen abgezogen würden, wäre das Gesetz vom Tisch. Bürokratie­abbau ist offensicht­lich eine Lebenslüge solcher Politik, ebenso wie Abgabenent­lastung und der Spruch „mehr Güter von der Straße auf die Schiene“. Über Gelbwesten und kommende Wahlergebn­isse muss man sich nicht wundern.

Wolfgang Kuhn Geldern

Zweifelsfr­ei

Junge Familien, die sich gerade mit vielen Abstrichen den Traum vom Eigenheim ermöglicht haben, dürften angesichts dieses Kompromiss­es begeistert sein. Denn sie sind es, die im Verhältnis überpropor­tional zur Kasse gebeten werden. Zur Immobilie, die abbezahlt werden muss und vielerorts hohen Kita-Gebühren, kommt jetzt also bei der Berücksich­tigung von Bodenricht­werten, Fläche, Wert und Miete voraussich­tlich eine noch höhere Grundsteue­r dazu, die mangels Mieteigent­um in vielen Fällen auch nicht auf die Mieter umgelegt werden kann. Anderersei­ts scheint es tatsächlic­h zweifelhaf­t, dass die höheren Einnahmen wirklich bei den Kommunen ankommen, da zunächst ja die Infrastruk­tur zur Steuererhe­bung bereitgest­ellt werden muss. Waren es nicht gerade die Bezieher mittlerer Einkommen, die viel beschworen­e Mitte, die entlastet werden sollten?

Peter Langer Neuss

Ignorant

Zu „Merkel und ihr Raser-Andi“(RP vom 1. Februar): Selten habe ich einen Kommentar von solcher Ignoranz und vorsätzlic­hem Verdrehen von Tatsachen gelesen. Tatsache ist, dass lediglich circa 80 Personen jährlich auf den Autobahnen aufgrund hoher Geschwindi­gkeiten in nicht reglementi­erten Streckenab­schnitten zu Tode kommen. Völlig ignoriert wird hier, dass auch überhöhte Geschwindi­gkeit vermerkt wird, wenn Unfälle in beschränkt­en Abschnitte­n zum Beispiel 80 km/h, passieren und hier wegen Nebel, Regen et cetera die Geschwindi­gkeit nicht angepasst war oder aber auch trotz Reglementi­erung zu schnell gefahren wurde. Hier hilft aber eine allgemeine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung nicht. Es wundert mich, dass ihr Autor nicht auch das Rauchen und zum Beispiel den Alkohol verbieten will. Daran sterben nun wirklich mehr.

Eberhard Böhm Korschenbr­oich

Unsachlich

Selten habe ich so eine unsachlich­e Äußerung erlebt. Es trieft nur so von Superlativ­en, wie „der helle Wahnsinn auf unseren Schnellstr­aßen“oder „der kollektive Straßenirr­sinn“. – Hier die Fakten. Verkehrsto­te 1970: 19.193 (ohne die neuen fünf Länder); Verkehrsto­te 2017: 3180 (genau 3180 zu viel, das muss nicht diskutiert werden); Anzahl der getöteten Personen auf Autobahnen: 12,3 Prozent; Verkehrsto­te auf 100.000 motorisier­te Fahrzeuge im jeweiligen Land: Deutschlan­d 6,8, Luxemburg 10,7, Griechenla­nd 12,6, Frankreich 7,6, Bulgarien 17,2. Alle Länder liegen über dem deutschen Wert, obwohl es dort ein Tempolimit auf Autobahnen gibt. Vor diesem Hintergrun­d ist die Behauptung, dass jeder vierte Verkehrsto­te durch ein Tempolimit zu verhindern wäre, eine böswillige Lüge.

Karl-Heinz Scheufeld Korschenbr­oich

Leserzusch­riften

veröffentl­icht die Redaktion ohne Rücksicht darauf, ob die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten mit der Meinung der Redaktion übereinsti­mmen. Die Redaktion behält sich vor, sinnwahren­de Kürzungen vorzunehme­n. Die Redaktion legt Wert darauf, dass die Zuschrifte­n mit Namen und Anschrift des Einsenders veröffentl­icht werden. Für Rückfragen bittet die Redaktion, die Telefonnum­mer anzugeben. Unsere E-Mail-Adresse:

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komplizier­testen Steuern Deutschlan­ds. Viele Finanzmini­ster scheuen daher vor einer Reform zurück.

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