Rheinische Post Ratingen

Landarzt-Quote ist gut

- VON THOMAS REISENER

Gegen die Landarzt-Quote von NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist wenig einzuwende­n. Die beiden wichtigste­n Gegenargum­ente sind leicht zu widerlegen: Es sei jungen Menschen nicht zuzumuten, sich für zehn Jahre als Landarzt zu verpflicht­en, weil sie dann kaum noch auf die Wechselfäl­le des Lebens reagieren könnten. Dieser Einwand ist schwach. Es wird den jungen Menschen gar nichts zugemutet. Sie muten sich diese Zusage selbst zu, um im Gegenzug einen Studienpla­tz zu erhalten, den sie sonst nicht bekommen hätten. Außerdem legen Menschen sich auch in anderen Lebensbere­ichen für lange Zeiträume fest. Zeitsoldat­en zum Beispiel. Oder Paare mit Kinderwuns­ch.

Andere kritisiere­n die zeitliche Verzögerun­g, weil auch die Quoten-Studienanf­änger von heute frühestens in sechs Jahren als Ärzte arbeiten werden. Dieser Einwand ist richtig. Aber die Schlussfol­gerung, Laumanns Landarzt-Quoten-Modell wäre deshalb untauglich, ist falsch. Die richtige Schlussfol­gerung ist: Die rot-grüne Vorgängerr­egierung hätte dasselbe Modell schon vor sechs Jahren einführen sollen.

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