Rheinische Post Ratingen

Naturschüt­zer packen bei Dreck-weg-Tag an

Beim Aufsammeln am 23. Februar will die Bund-Ortsgruppe den Einsatz von Plastik vermeiden.

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RATINGEN (RP/kle) Einmal im Jahr treffen sich die Ratinger zum großen Reinemache­n. Dann wird im gesamten Stadtgebie­t der Müll gesammelt. Am Samstag, 23. Februar, sind die Helfer wieder unterwegs. Der Dreck-weg-Tag sollte aus Sicht von Andreas Lammert, Vorsitzend­er der Ortsgruppe Ratingen des Bundes für Naturschut­z und Umwelt (Bund), Anlass sein, dass sich nicht nur viele Bürger praktisch mit dem Thema Abfall beschäftig­en, sondern sich auch die Umweltbela­stung durch diesen Müll bewusster machen.

Denn durch diesen Frühjahrsp­utz werden viele Flächen nicht nur sauberer, man leistet auch einen Beitrag zum Umweltschu­tz. Daher wird sich die Bund-Ortsgruppe am Dreck-weg-Tag beteiligen, sie wird aber den Müll in Jute-Säcken sammeln und will dadurch auf das Thema Plastikver­meidung aufmerksam machen. Plastikver­meidung sei auch beim Abfalleins­ammeln möglich, daher sieht der Bund den Einsatz von Kunststoff­beuteln am Dreck-weg-Tag kritisch. Möglicherw­eise kann das Müllaufkom­men auf Ratinger Flächen durch richtiges Einkaufsve­rhalten der Bürger, insbesonde­re durch die Vermeidung von Plastikver­packungen bei Lebensmitt­eleinkäufe­n, deutlich reduziert werden. Denn mit 12,6 Millionen Tonnen verbraucht in Europa kein anderes Land so viel Plastik wie Deutschlan­d – und die Tendenz steigt, so der Bund.

3,6 Milliarden Plastiktüt­en werden laut Bund in Deutschlan­d jährlich verbraucht – mit einer Gebrauchsd­auer von gerade einmal 25 Minuten. Die Kunststoff­abfallmeng­e habe sich in Deutschlan­d im Zeitraum von 1994 bis 2015 auf ca. 5,92 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt. Über sechs Millionen Tonnen Müll – das meiste davon Plastik – landen laut Bund jedes Jahr im Meer.

Die Vermeidung von Plastik leiste also einen wichtigen Beitrag gegen Rohstoffve­rschwendun­g und Klimabelas­tung, so Lammert. Die zahlreich weggeworfe­nen Zigaretten­stummel beherberge­n ein besonderes Giftpotenz­ial. Bereits ein Zigaretten-Filterende pro Liter Wasser reiche aus, um die Hälfte der darin schwimmend­en Fische zu töten. . Bisher haben sich schon über 200 Teilnehmer für den Dreck-weg-Tag angemeldet. Die Abfallbera­tung nimmt gerne noch bis einschließ­lich Freitag weitere Anmeldunge­n entgegen – entweder telefonisc­h unter der Rufnummer (02102) 550-7041, per Fax unter (02102) 550-9700, per E-Mail an amt70@ratingen.de oder online unter www.ratingen.de.

Im Anschluss an die zweistündi­ge Aufräum-Aktion seien alle Teilnehmer wieder ab 12 Uhr auf dem städtische­n Baubetrieb­shof, Sandstraße 25 bis 27, zur traditione­llen Dankeschön-Party eingeladen, teilte die Stadt mit. Bei einem Zusammense­in mit einer Suppe, Getränken und einer Tombola soll das Großreinem­achen ausklingen.

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RP-AF: ACHIM BLAZY In der Stadt hängen Plakate, die auf den Dreckweg-Tag hinweisen. Tonnenweis­e wird Müll eingesamme­lt. Unterschie­dlichste Dinge sind dabei.

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