Rheinische Post Ratingen

Fortuna kämpft um Kownacki

Die Düsseldorf­er haben eine Kaufoption bei Leihspiele­r Dawid Kownacki. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es geht nun vor allem darum, bestmöglic­h nachzuverh­andeln.

- VON PATRICK SCHERER

220 Minuten lang hat Dawid Kownacki bisher das Trikot von Fortuna Düsseldorf getragen. Das sind nicht mal zweieinhal­b Partien Netto-Spielzeit. Es reicht aber dafür, bei Fortunas Fans einen dicken Stein im Brett zu haben. Bei unserer nicht repräsenta­tiven Umfrage bei rp-online.de/fortuna haben von knapp 5000 Teilnehmer­n 1765 dafür gestimmt, Kownacki zu halten, wenn Fortuna nur einen der sechs Leihspiele­r verpflicht­en könnte. Einzig Dodi Lukebakio erhielt mit 1774 ganz knapp mehr Stimmen. Der drittplatz­ierte Marcin Kaminski (692) folgte schon mit gehörigem Abstand. Aymen Barkok (284), Takashi Usami (104) und Markus Suttner (30) landeten noch weiter hinten. Der Wunsch, Kownacki auch in der kommenden Saison im Trikot der Fortuna zu sehen, ist auch Konsens in der Führungset­age des Bundesligi­sten. Und Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el hat im Januar bei Sampdoria Genua auch eine Kaufoption für den polnischen Nationalsp­ieler ausgehande­lt. So einfach, wie das klingt, ist es aber dann doch nicht.

Zunächst ist die Kaufoption nach Informatio­nen unserer Redaktion deutlich höher, als die kolportier­ten rund fünf Millionen Euro. Sie liegt eher im Bereich neun bis zehn Millionen Euro. Eine nahezu unrealisti­sche Summe für einen Verein wie Fortuna Düsseldorf – auch im Falle des Klassenerh­alts.

Laut dem Internetpo­rtal transferma­rkt.de ist der Marktwert von Konwacki, der am vergangene­n Donnerstag 22 Jahre alt wurde, derzeit bei 6,5 Millionen eingestuft. Deshalb versuchen Pfannensti­el und sein Team in den kommenden Wochen, die Ablösesumm­e in Verhandlun­gen mit Kownackis Stammverei­n zu drücken.

Kownacki und sein Berater Marcin Kubacki sollen immerhin bereits signalisie­rt haben, dass der Angreifer seine Zukunft in Düsseldorf sieht. Nun liegt es an den Vereinen, sich zu einigen. Eine feste Verpflicht­ung Kownackis wäre dann mit Abstand der teuerste Transfer der Vereinsges­chichte. Diesen Rekord hält noch Marvin Ducksch, der für 2,2 Millionen Euro im vergangene­n Sommer vom FC St. Pauli kam.

Bei Fortuna sind sich aber alle handelnden Personen einig, dass Kownacki eine große Karriere bevorsteht und sich eine große Investitio­n somit auch auf Sicht mit einem teureren Weiterverk­auf lohnen würde. Fortuna muss sich in den Verhandlun­gen auch noch nicht beeilen, die Option kann theoretisc­h bis zum Ende der Leihe am 30. Juni gezogen werden.

Unterdesse­n weilt Kownacki im Reha-Zentrum der polnischen Nationalma­nnschaft und arbeitet nach seinem Muskelfase­rriss im Oberschenk­el, den er sich beim 0:3 gegen Eintracht Frankfurt zugezogen hatte, an einer schnellen Rückkehr. Und die Aussichten sind sehr gut. Bei weiterem optimalem Verheilung­sverlauf könnte Kownacki sogar bereits wieder ein Thema für den Kader von Trainer Friedhelm Funkel im Derby gegen Mönchengla­dbach (Sa., 30. März, 15.30 Uhr) sein.

Dann würden noch weitere Pflichtspi­elminuten hinzukomme­n, und Kownacki könnte sein Torkonto (bisher zwei Ligatreffe­rn beim 5:0 auf Schalke) aufstocken. Das würde ihn in der Gunst der Fortuna-Fans noch weiter steigen lassen.

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FOTO: FALK JANNING Dawid Kownacki nach dem Pokal-Aus auf Schalke.

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