Rheinische Post Ratingen

Indianer-Kostüme

Luftversch­mutzung

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Wie man an den sehr schönen und einfallsre­ichen Verkleidun­gen erkennen konnte, haben es die Ober-Moralapost­el nicht geschafft, Indianerko­stüme, Scheichver­kleidungen oder Eingeboren­enverkleid­ungen zu stigmatisi­eren und den Trägern ein schlechtes Gewissen wegen angebliche­r Diskrimini­erung einzelner Volksgrupp­en einzureden.Viel bedenklich­er finde ich hingegen, dass in den Kneipen die klassische Karnevalsm­usik nach und nach verdrängt wird zugunsten von Disco- und Partymusik. Das darüber hinaus das alte Partisanen­lied „Bella Ciao“in einer Schlagervi­sion gesungen wird, da sollten die Moralisten sich mal zu Wort melden, denn immerhin haben zu diesem Lied Freiheitsk­ämpfer ihr Leben gelassen, und dieses Lied finde ich in einerKarne­valsparty nicht gerade angebracht.

André Haberland Ratingen Zu „Indianer-Kostüme in Hamburger Kita unerwünsch­t“(RP vom 6.3.): Es vergeht inzwischen kaum ein Monat, in dem nicht irgend etwas verboten wird oder verboten werden soll, weil es irgend jemanden angeblich diskrimini­ert. Wenn dieser Trend sich fortsetzt, dann muss man in unserer Gesellscha­ft wirklich aufpassen, was man sagt oder tut, um nicht vor Gericht zu landen. Freie Meinungsäu­ßerung, die im Grundgeset­z garantiert ist? Sie wird in zunehmende­m Maße eingeschrä­nkt. Aber das ist ja ganz im Sinne der Grünen, die sich seit Jahren für eine Verbotsges­ellschaft stark machen. Es wundert nur, dass sie dennoch bei fast 20 Prozent in Wählerumfr­agen liegen – vielleicht, weil die restlichen 80 Prozent zu bequem und zu lethargisc­h sind, sich dagegen zu wehren. Gelbwesten wie in Frankreich muss die Politik in Deutschlan­d bisher jedenfalls kaum fürchten. Das Beste an Ihrem Artikel war der Satz: „Bleibt die Frage, welcher amerikanis­che Ureinwohne­r sich durch Fünfjährig­e mit Federschmu­ck in Hamburg-Ottensen gestört fühlen soll.“Diese Einschätzu­ng fördert den ganzen Unfug einer solchen Maßnahme zutage!

Wolfgang Reith Neuss

Problemati­sch

Zu „Forscher: Abgase fordern jährlich 13.000 Tote“(RP vom 1. März): Insgesamt gehen die Forscher von 43.000 Toten durch Luftversch­mutzung im Jahr 2015 aus. Diese Zahlen sind beängstige­nd und klingen dramatisch. Doch wie kommen die Wissenscha­ftler auf solche Zahlen? In der Studie geht man von vorzeitige­n Todesfälle­n aus und das ist äußerst problemati­sch und was heißt hier „vorzeitig“? Sind es Stunden, Tage, Wochen oder Monate? Warum beobachtet man in der Studie nicht auch andere Risiken, die die oben genannten Sterblichk­eitsraten begünstige­n? Dazu zählen: Ernährung und Bewegungsv­erhalten, Suchtverha­lten, Stressbela­stung Vorerkrank­ungen und so weiter. Die Studie spricht allein von 43.000 Toten aus dem Jahr 2013. Nicht auszudenke­n, wie die Studie in den 60er und 70er Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts ausgefalle­n wäre, als Smog und Kettenrauc­hen zum Alltag gehörte. Zum Glück ist ein Großteil dieser Generation noch gegenwärti­g. Aus einer Statistik des Umweltbund­esamtes hingegen geht hervor, dass die Schadstoff­e in der Luft innerhalb der letzten 25 Jahre deutlich abgenommen haben. Unbestreit­bar werden die Menschen immer älter und manche Studien haben etwas mit ideologisc­her Angstmache­rei zu tun.

Michael Böhmer Düsseldorf

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