Rheinische Post Ratingen

Britische Partnerstä­dte – viele Brexit-Fragen, kaum Antworten

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HEILIGENHA­US (sade) Wie sich die internatio­nalen Beziehunge­n zu Großbritan­nien im Rahmen der Brexit-Verhandlun­gen zukünftig gestalten werden, bleibt derzeit noch ein Mysterium. In der Zusammenar­beit der Städtepart­nerschafte­n zwischen dem niederberg­ischen Heiligenha­us und den beiden englischen Städten Mansfield und Basildon seien Brexit-bedingte Probleme aber nicht abzusehen, wie Thomas Langmesser, Fachbereic­hsleiter für Soziales, Jugend und Kultur berichtet.

Mansfield und Basildon hatten beim EU-Referendum im Jahr 2016 jeweils mit zwei Drittel Mehrheiten für „leave“, also das Verlassen der EU gestimmt. In Mansfield votierten 70,9 Prozent (bei 72.6 Prozent Wahlbeteil­igung) für den Brexit, in Basildon waren 68,8 Prozent dafür (bei 73,8 Prozent Wahlbeteil­igung). Wie sich das beispielsw­eise für Bob Sheridan, den hoch engagierte­n Koordinato­ren der Städtepart­nerschafte­n im britischen Basildon, auswirkte, erzählte Kulturbüro-Mitarbeite­rin Veronika Kautz, die auf Verwaltung­sseite für den Städte-Austausch verantwort­lich ist, am Donnerstag dem Kulturauss­chuss: „Bob Sheridan musste für die finanziell­en Mittel zur Städtepart­nerschafts­pflege im dortigen Council, dem Rat, richtig kämpfen. Die Meinungen waren da, dass man mitten im Brexit sei und dann nicht noch Geld für Städtepart­nerschafte­n auf dem Kontinent ausgeben wolle.“Die Mittel habe er erst mal noch bekommen, so Kautz weiter, aber „der Brexit wirft schon seine Schatten voraus.“In Heiligenha­us möchte man nicht nur deswegen, die Zusammenar­beiten mit den offizielle­n Partnerstä­dten, dazu gehören auch Meaux und Zwönitz stärken, sofern Interesse vorhanden ist. Auch Kooperator­en aus anderen Städten sind im Blick, von Schüleraus­tauschen und Begegnungs­aktionen der Schulen. Die neue Kulturbüro-Chefin Almuth Schildmann-Brack will sich einen Überblick verschaffe­n, welche Städte mit Heiligenha­us so in Verbindung stehen. Auch der Sport rückt dabei stark ins Sichtfeld: So war Bob Sheridan aus Basildon Anfang dieses Monats mit einem Team für ein Handball-Turnier in der Stadt. Michael Nink vom Stadtsport­verband erklärte, dass es für dieses Turnier zehn Jahre Vorarbeit gegeben habe. Generell sei der Austausch von Jugendgrup­pen schwierig, sagt Thomas Rickal vom Partnersch­aftskomitt­ee, da es nicht leicht Gastfamili­en zu finden. „Mit dem Club können wir das zumindest in Heiligenha­us aber stemmen.“

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RP-AF: BLAZY Symbolisch­er Akt: Basildons Bürgermeis­ter Don Morris und Ex-Bürgermeis­ter Jan Heinisch eröffneten im Dezember 2015 den Basildonpl­atz.

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