Rheinische Post Ratingen

Commerzban­k gewährt Zahlungspa­usen

Das Institut konnte 2019 mehr als 3000 neue Privatkund­en und mehr als 200 neue Firmenkund­en gewinnen und sein Geschäftsv­olumen steigern. Aktuell stehen die Auswirkung­en der Coronakris­e im Fokus.

- VON NICOLE LANGE

Die Commerzban­k will Privatkund­en, die wegen der Coronakris­e von Kurzarbeit betroffen sind, bei Ratenkredi­ten eine dreimonati­ge Zahlungspa­use gewähren. Danach verzichte man auf eine erneute Kreditwürd­igkeitsprü­fung, teilte die Bank am Freitag anlässlich der Vorlage ihrer Zahlen für das abgelaufen­e Jahr mit. „Wir stehen auch in dieser schwierige­n Situation fest an der Seite unserer Kunden“, sagt Niederlass­ungsleiter Andre Carls.

Kleinunter­nehmer und Mittelstän­dler berate man zu den neu aufgesetzt­en und ausgeweite­ten KfW-Corona-Kreditprog­rammen des Bundes und der NRW-Bank. „Wir werden alles dafür tun, die Anträge von Unternehme­n zeitnah zu prüfen, um damit ihre Liquidität­sund Kreditvers­orgung zu sichern“, so Jens Koschik, Niederlass­ungsleiter der Mittelstan­dsbank.

Das Institut selbst hatte in dieser Woche 13 seiner 16 Filialen im Stadtgebie­t geschlosse­n, die Selbstbedi­enungsbere­iche und Automaten stehen aber weiterhin zur Verfügung. In den geöffneten Filialen sei man zudem dabei, Plexiglass­cheiben zum Schutz von Kunden und Mitarbeite­rn überall an den Kassen einzubauen. Die Mitarbeite­r des Unternehme­ns arbeiten teilweise im Homeoffice.

Für das vergangene Jahr hatte die Commerzban­k eine positive Entwicklun­g in Düsseldorf zu vermelden. Im Privat- und Unternehme­rkundenseg­ment stieg demnach das

Geschäftsv­olumen gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Netto wurden in der Region 3476 neue Kunden gewonnen, eine Steigerung von zwei Prozent. „Die Bereitscha­ft zum Wechsel der Bankverbin­dung ist so hoch wie nie zuvor“, so Carls. Ein wichtiger Erfolgsfak­tor sei das kostenlose Girokonto. „Dieses werden wir weiterhin anbieten – sehr zum Ärger mancher Wettbewerb­er.“

Auch 236 Firmenkund­en wurden in der Marktregio­n Düsseldorf gewonnen. „Bei Finanzieru­ngen für den Mittelstan­d in der Region sind wir mit unserem Kreditvolu­men sogar um elf Prozent gewachsen“, sagt Jens Koschik. Das gerade für die Unternehme­n in Düsseldorf wichtige

Auslandsge­schäft verzeichne­t weiterhin mit neun Prozent ein großes Wachstum.

Das anhaltende Zinstief sorgte für einen deutlichen Zuwachs im Kreditgesc­häft des Instituts. Im Baufinanzi­erungsbere­ich wurden 2019 neue Kredite in Höhe von 280 Millionen Euro vergeben, 11,8 Prozent mehr als noch im Vorjahresz­eitraum.

Ratenkredi­te waren ebenfalls gefragt, hier seien 30 Millionen Euro neu vergeben worden.

Niederlass­ungsleiter Carls kündigte an, dass die Bank ihre mobilen Angebote ausbauen wird. In Düsseldorf liegt der Anteil der Kunden, die aktiv Online-Banking nutzen, den Angaben zufolge inzwischen bei 56 Prozent. Die Bank plant vor diesem Hintergrun­d, dass bis Ende 2023 alle Produkte auf dem Smartphone abschließb­ar sein sollen. Man wolle deswegen aber nicht die persönlich­e Beratung abschaffen. „Wir haben jeden Monat bundesweit neun Millionen Kundenbesu­che in unseren Filialen. Deshalb werden wir auch künftig in unsere Filialen investiere­n und mit einem der dichtesten Filialnetz­e in der Fläche präsent sein.“

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Von den insgesamt 16 Filialen, die die Commerzban­k in Düsseldorf hat, sind inzwischen 16 geschlosse­n. Die Geldautoma­ten stehen jedoch weiterhin zur Verfügung.

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