Commerzbank gewährt Zahlungspausen
Das Institut konnte 2019 mehr als 3000 neue Privatkunden und mehr als 200 neue Firmenkunden gewinnen und sein Geschäftsvolumen steigern. Aktuell stehen die Auswirkungen der Coronakrise im Fokus.
Die Commerzbank will Privatkunden, die wegen der Coronakrise von Kurzarbeit betroffen sind, bei Ratenkrediten eine dreimonatige Zahlungspause gewähren. Danach verzichte man auf eine erneute Kreditwürdigkeitsprüfung, teilte die Bank am Freitag anlässlich der Vorlage ihrer Zahlen für das abgelaufene Jahr mit. „Wir stehen auch in dieser schwierigen Situation fest an der Seite unserer Kunden“, sagt Niederlassungsleiter Andre Carls.
Kleinunternehmer und Mittelständler berate man zu den neu aufgesetzten und ausgeweiteten KfW-Corona-Kreditprogrammen des Bundes und der NRW-Bank. „Wir werden alles dafür tun, die Anträge von Unternehmen zeitnah zu prüfen, um damit ihre Liquiditätsund Kreditversorgung zu sichern“, so Jens Koschik, Niederlassungsleiter der Mittelstandsbank.
Das Institut selbst hatte in dieser Woche 13 seiner 16 Filialen im Stadtgebiet geschlossen, die Selbstbedienungsbereiche und Automaten stehen aber weiterhin zur Verfügung. In den geöffneten Filialen sei man zudem dabei, Plexiglasscheiben zum Schutz von Kunden und Mitarbeitern überall an den Kassen einzubauen. Die Mitarbeiter des Unternehmens arbeiten teilweise im Homeoffice.
Für das vergangene Jahr hatte die Commerzbank eine positive Entwicklung in Düsseldorf zu vermelden. Im Privat- und Unternehmerkundensegment stieg demnach das
Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Netto wurden in der Region 3476 neue Kunden gewonnen, eine Steigerung von zwei Prozent. „Die Bereitschaft zum Wechsel der Bankverbindung ist so hoch wie nie zuvor“, so Carls. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei das kostenlose Girokonto. „Dieses werden wir weiterhin anbieten – sehr zum Ärger mancher Wettbewerber.“
Auch 236 Firmenkunden wurden in der Marktregion Düsseldorf gewonnen. „Bei Finanzierungen für den Mittelstand in der Region sind wir mit unserem Kreditvolumen sogar um elf Prozent gewachsen“, sagt Jens Koschik. Das gerade für die Unternehmen in Düsseldorf wichtige
Auslandsgeschäft verzeichnet weiterhin mit neun Prozent ein großes Wachstum.
Das anhaltende Zinstief sorgte für einen deutlichen Zuwachs im Kreditgeschäft des Instituts. Im Baufinanzierungsbereich wurden 2019 neue Kredite in Höhe von 280 Millionen Euro vergeben, 11,8 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
Ratenkredite waren ebenfalls gefragt, hier seien 30 Millionen Euro neu vergeben worden.
Niederlassungsleiter Carls kündigte an, dass die Bank ihre mobilen Angebote ausbauen wird. In Düsseldorf liegt der Anteil der Kunden, die aktiv Online-Banking nutzen, den Angaben zufolge inzwischen bei 56 Prozent. Die Bank plant vor diesem Hintergrund, dass bis Ende 2023 alle Produkte auf dem Smartphone abschließbar sein sollen. Man wolle deswegen aber nicht die persönliche Beratung abschaffen. „Wir haben jeden Monat bundesweit neun Millionen Kundenbesuche in unseren Filialen. Deshalb werden wir auch künftig in unsere Filialen investieren und mit einem der dichtesten Filialnetze in der Fläche präsent sein.“