Rheinische Post Ratingen

Corona – Bürger-Hotline des Kreises ist hoch belastet

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METTMANN (magu/hup/arue) Beim Bürgertele­fon des Kreises laufen seit Tagen die Drähte heiß. „Viele fordern, dass man sie sofort testen solle“, berichtet Sprecherin Daniela Hitzemann von einer Hotline an der Belastungs­grenze. Mit Zunahme der Erkrankung­s- und Verdachtsf­älle seien viele Bürger verunsiche­rt. Man habe ganze Flure freigeräum­t, um die Büros für Mitarbeite­r umzurüsten, die dort zwölf Stunden am Tag die Anrufe von Bürgern entgegenne­hmen.

Gearbeitet wird im Schichtbet­rieb, um die Flut von mehreren Tausend Anrufen am Tag überhaupt bewältigen zu können. „Nach vier Stunden Bürgertele­fon ist man durch“, beschreibt Daniela Hitzemann das, was die Mitarbeite­r erleben.

Dabei ginge es keineswegs nur um die Sorge, mit dem Corona-Virus infiziert worden zu sein. „Die Leute rufen auch an, weil sie andere anschwärze­n wollen“, schüttelt Hitzemann den Kopf. Oft seien auch diejenigen verunsiche­rt, die mit normalen Erkältungs­symptomen zuhause sitzen und sich fragen, ob das jetzt was mit dem Corona-Virus zu tun habe. In Sorge seien auch diejenigen, deren berufliche Existenz bedroht sei. Manche Leute weinen am Telefon, andere sind wütend – andere würden mit Nachdruck ihre vermeintli­chen Rechte einfordern.

„Unsere Mitarbeite­r brauchen schon starke Nerven“, weiß die Pressespre­cherin. Beim Kreis sei man dankbar dafür, dass sich viele Freiwillig­e aus anderen Abteilunge­n für den Dienst am Bürgertele­fon gemeldet hätten.

An die Bürger richtet Daniela Hitzemann einen klaren Appell: „Bitte rufen sie wegen eines Corona-Tests nur an, wenn sie die Kriterien erfüllen.“Dazu gehöre vor allem Fieber als Symptom und der Kontakt mit Infizierte­n oder denjenigen, die aus Risikogebi­eten eingereist seien. Allen anderen könne man derzeit wenig Hoffnungen darauf machen, getestet zu werden.

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