Lauftreff-Süd plant eigene Gymnastikhalle
Rainer Wolf ist seit Herbst 2019 Vorsitzender des Vereins. Dieser will vom Viertelwachstum profitieren.
BENRATH Rainer Wolf, Vorsitzender des Lauftreffs-Süd, ist zurzeit damit beschäftigt, den beliebten Benrather Volkslauf abzuwickeln. „Wir haben rund 500 Voranmeldungen, und ich erstatte gerade die Gebühren einzeln zurück“, erklärt der Wuppertaler seine diffizile Heimarbeit. Aber das ist nicht das Einzige, was die Absage für den Vorsitzenden zu einer bitteren Pille macht. Am 4. April war nämlich eine Premiere geplant, auf die sich Wolf besonders freute. „Wir haben zum ersten Mal beim Benrather Volkslauf zu einem Inklusionslauf eingeladen und dafür gab es schon rund 100 Anmeldungen“, sagt er.
Menschen mit Handicap sollten für eine eigene Strecke an den Start gehen, außerdem war ein integrierter Lauf mit behinderten und nichtbehinderten Läufern vorgesehen. Jetzt bleibt erst einmal nur die Hoffnung, die Aktion auf später verschieben zu können. „Eventuell am 15. August“, sinniert Wolf. Der Benrather Schlosslauf, zu dem alljährlich rund 2000 Läufer und noch einmal so viele Zuschauer kommen, ist auf den 7. Juni terminiert. Noch ist unklar, ob der stattfinden wird. Der normale Laufbetrieb im Verein steht ebenfalls still.
Der Zufall brachte den Wuppertaler zum Lauftreff. „Ein einstiger Nachbar zog nach Benrath und der sagte damals zu mir: ‚Komm doch mal nach der Arbeit vorbei, das liegt für dich auf dem Weg nach Hause“, erinnert sich der 59-Jährige. Seitdem biegt er auf dem Nachhauseweg aus Düsseldorf kommend an der ersten
Ausfahrt der A 59 ab, um zur Schimmelpfennigstraße zu kommen, wo der Lauftreff sein Vereinsheim hat. Dass seine Frau als begeisterte Walkerin gerne mit von der Partie ist, macht sein ehrenamtliches Engagement um einiges einfacher. Vor acht Jahren wurde Wolf in den Vorstand gewählt, hatte dort verschiedene Positionen inne und übernahm nach dem tragischen Unfall von Rolf Pommerenke im Herbst vergangenen Jahres das Amt des Vorsitzenden.
Der Lauftreff-Süd will sein Angebot für die älteren Jahrgänge intensivieren. „Wir haben den Verein vor 50 Jahren gegründet und eine große Zahl der früheren Mitglieder ist immer noch dabei“, erzählt Rainer Wolf. Viele der Mitglieder zählten 70, 80 oder mehr Jahre und seien immer noch sehr fit. Der Verein will auf seinem großzügigen Gelände eine neue Gymnastikhalle errichten und das Fitness-Programm erweitern. Mit den ausgebauten Kapazitäten wollen die Sportler auch Hinzugezogene im Stadtteil gewinnen. „Wir haben einen Architekten beauftragt und sind im Kontakt mit dem Bauamt“, beschreibt Wolf den Stand der Dinge.
Circa 100 bis 150 Quadratmeter Platz soll das neue Objekt bieten. Die entsprechenden Fördermittel seien bereits in Aussicht gestellt, natürlich müsse auch ein Eigenanteil aufgebracht werden, bemerkt Rainer Wolf. Die aktuelle Situation schlage leider auf der Ausgabenseite des Vereins zu Buche, und daher müsse das Bauvorhaben neu kalkuliert werden, ist sich Wolf sicher. Trotz alledem hofft er, dass es bald vorangehen kann.