Storchenpaar nistet am Altrhein
Im vergangenen Jahr hatte die Biologische Station zwei Nisthilfen aufgestellt. Die am Altrhein zwischen Garath und Urdenbach wurde jetzt bezogen. Ob es auch Nachwuchs geben wird, weiß man allerdings erst im Mai.
URDENBACH/GARATH Sollte es tatsächlich geklappt haben, ein Storchenpaar dazu zu bringen, seinen Nachwuchs am Altrhein zu zeugen und aufzuziehen? Elke Löpke, Leiterin der zwischen Monheim und Urdenbach beheimateten Biologischen Station, hofft genau das. Denn seit einigen Tagen ist eine der beiden im Dezember des vergangenen Jahres im Düsseldorfer Süden aufgestellten Nisthilfen besetzt: Und zwar eindeutig von einem Pärchen. „Die beiden zeigen typische Verhaltensmuster eines Paarungsverhaltens“, sagt die Biologin begeistert.
Von den beiden Vögeln in Beschlag genommen wurde der Horst am Altrhein zwischen Garath und Urdenbach; ein weiterer soll am Benrather Rheinufer ungefähr in Höhe des Fischerhauses ein weiteres Storchenpaar zum Brüten einladen. Doch jetzt ist Löpke erst einmal glücklich, dass das eine Nest besetzt ist. Bislang waren im Altrheingebiet entweder Einzelgänger unterwegs gewesen oder Paare nur zum kurzen Zwischenstopp.
Inzwischen halten sich die beiden Vögel schon seit mehreren Tagen in dem Nest auf. „Es könnten sogar noch mehr Störche gesichtet worden sein, wir hatten schon mehrere Anrufe. Eine Ansiedlung von Weißstörchen wäre das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i bei der Renaturierung des Altrheins – ein besonderes Biotop, das jetzt schon funktioniert und ein toller Erfolg ist“, sagt Löpke. Der Tisch ist für das
Storchenpaar gut gedeckt: Es gibt unter anderem Jungfische, Teichfrösche, Mäuse und Regenwürmer. Nahrung im Überfluss, auch wenn es gelte, drei bis fünf Nachkommen flügge zu bekommen.
Normalerweise legen Störche im April ihre Eier, alsbald wird man schon sehen können, ob das Weibchen brütet und deswegen den Horst nicht mehr verlässt. Im Mai könnten die Jungen schlüpfen, wenn alles so laufen sollte, wie es sich das Team der Biologischen Station wünscht. „Denn wir wissen natürlich nicht, ob das Paar bleibt oder ob es überhaupt schon geschlechtsreif ist“, sagt Löpke. Da auch die Mitarbeiter auf Distanz bleiben werden, ist erst einmal Abwarten gefragt. „Wir haben die beiden Nisthilfen extra an diesen beiden Stellen gebaut“, erläutert die Leiterin der Biologischen Station. Denn beide sind von den Wegen aus gut erkennbar.
Für die Vögel wäre es fatal, wenn sich neugierige Menschen von Nahem ein Bild machen wollten oder gar auf die irrsinnige Idee verfallen könnten, per Drohne nachzuschauen, ob Eier im Nest liegen. „Die Tiere sind sehr störungsempfindlich. Es kann sein, dass die dann sofort weiterziehen“, appelliert Löpke an alle Natur- und Vogelfreunde, Abstand zu halten.
Ihr Wunsch ist ja sowieso die dauerhafte Ansiedlung einer Weißstorchpopulation in Düsseldorf. Dafür sollen in diesem Jahr auch zwei weitere Nisthilfen aufgestellt werden, die bereits fertig gebaut sind: Eine soll in die Jücht nach Himmelgeist und die zweite auf ein Grundstück der Stadtwerke in Kaiserswerth, das eine Flutrinne hat und den Vögeln damit ebenfalls einen gedeckten Tisch bietet. Auch im Monheimer Rheinbogen kann sich Löpke eine Nisthilfe vorstellen.