Rotes Kreuz transportiert Corona-Patienten aus Italien
DÜSSELDORF Es war eine außergewöhnliche Aufgabe für das Rettungsteam des Düsseldorfer Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Am Freitagnachmittag nahmen die Einsatzkräfte sechs an Covid-19 erkrankte Personen aus Italien in Empfang, die zuvor von der Bundeswehr an den Flughafen Köln-Bonn geflogen worden waren, um sie dann zur Weiterbehandlung in verschiedene Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu bringen.
Zwar gehört die Verlegung von schwer erkrankten Patienten zum Alltag der Einsatzkräfte, aber bislang wurden nie so viele Menschen gleichzeitig transportiert. Dass überhaupt Düsseldorfer Einsatzkräfte
mit der Aufgabe betraut wurden, liegt am besonderen Fuhrpark des Düsseldorfer DRKs. Nirgendwo in Europa gebe es so viele Intensivtransportwagen wie hier, wo insgesamt sieben der rund 300.000 Euro teuren Fahrzeuge bereitstehen, wie Rettungsdienstleiter Oliver Kowa berichtete. Jeder Wagen ist mit Beatmungs- und Reanimationsgeräten, Medikamenten und weiterem Equipment ausgestattet. An Bord gibt es sogar ein eigenes Labor, um entsprechende Untersuchungen während der Fahrt durchzuführen. Begleitet werden die Fahrzeuge jeweils von einem Arzt sowie zwei speziell ausgebildeten Notfallsanitätern. „Es ist wie eine Intensivstation auf Rädern“, sagte Oliver Kowa.
Der Transport von Patienten mit infektiösen Krankheiten ist kein Novum
für die Einsatzkräfte, in den vergangenen Wochen wurden bereits mehrere an Corona erkrankte Patienten vom DRK transportiert. Die Herausforderung in diesem Fall war jedoch neben der logistischen Vorbereitung, dass die DRK-Mitarbeiter im Vorfeld nicht wussten, in welchem Zustand sich die Patienten bei ihrer Ankunft in Deutschland befinden werden. Deshalb wurde der Konvoi auf seinem Weg zum Flughafen von einem weiteren Fahrzeug begleitet, das bei Bedarf zusätzliche Medikamente, Sauerstoff und medizinische Geräte für etwaige Notfälle bereithielt.
Erst gegen Mitternacht wurde die Rückkehr der ersten Fahrzeuge in Düsseldorf erwartet. Beim DRK vermutet man, dass es nicht der letzte Einsatz dieser Art gewesen sein wird.