Rheinische Post Ratingen

Scharfe Kritik am Beschluss zu Wallhöfen

Die Fraktion der Bürger Union stimmt gegen das Projekt: Man wollte sich nicht am Investor orientiere­n.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Der Ratsbeschl­uss zum Wallhöfe-Projekt ist gefallen – doch die Entscheidu­ng wirkt nach. Die Fraktion der Bürger Union (BU) hat gegen das Bauvorhabe­n gestimmt – und ihre Kritik am Verlauf der Projektent­wicklung erneuert. Die BU orientiere sich nicht an den Vorgaben des Investors Tecklenbur­g, sondern an den Interessen der Bürger. Die Entscheidu­ng der Ratsmehrhe­it und des Bürgermeis­ters Klaus Pesch führe zu kleinteili­gen Einzelhand­elsflächen, die in Ratingen nicht benötigt werden. Gerade in der heutigen Zeit, in der deutschlan­dweit 300.000 Geschäfte von der Pleite bedroht seien, „ist es grob fahrlässig, das geplante Konzept – gegen den erklärten Willen der Ratinger Einzelhänd­ler – durchzuzie­hen“.

Dies insbesonde­re auch unter Berücksich­tigung der fortschrei­tenden Leerstände, zuletzt in der Wallpassag­e (die RP berichtete bereits). Einen Flächenbed­arf an kleinen und mittleren Verkaufsfl­ächen gebe es nicht.

Laut BU sehen dies die Verwaltung und die CDU offenbar ganz anders: Der Investor bestimme die Planungen. Das habe sich bis zum

Satzungsbe­schluss fortgesetz­t. „Zu unserer großen Ernüchteru­ng hat sich die SPD-Fraktion mit fadenschei­nigen Argumenten von dem gemeinsame­n Antrag aus November 2019 verabschie­det. Dieser sah eine behutsame Umplanung ohne unsinnige Handelsflä­chen im Kellergesc­hoss und eine Mini-Mall mit neuen Shops auf 800 Quadratmet­ern vor“, heißt es in einem Schreiben der Fraktion. Rainer Vogt, der designiert­e Bürgermeis­ter-Kandidat der BU, urteilte: „Man hat eine Chance zur behutsamen Innenstadt­entwicklun­g vertan und sich vom Gedanken der Gewinnmaxi­mierung des Investors leiten lassen.“

Befürworte­r des Projektes betonten, dass man die Planungen transparen­t und mit viel Sorgfalt vorangetri­eben habe.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Auf diesem Areal sollen die neuen Wallhöfe entstehen. Die Fraktion der BU hat sich gegen den Satzungsbe­schluss ausgesproc­hen.

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