Die Zukunft der Handball-Zukunft
Die Jugend-Kooperation zwischen dem TV Ratingen und dem TuS 08 Lintorf endet, die meisten Spieler wird es nach Lintorf ziehen. Der TVR sucht einen neuen Partner.
RATINGEN Dem TV Ratingen, mit A-Junioren des TuS Lintorf verstärkt, ist eine überragende Handball-Regionalligasaison gelungen. Auch wenn die offizielle Bestätigung noch aussteht: Die letzten vier Spiele werden wegen der Pandemie nicht mehr bestritten. TuS Königsdorf bleibt damit unbesiegt ganz oben, und die Ratinger holten Platz zwei. Für sie gab es keine Auswärtsniederlage (acht Siege, ein Unentschieden), die jüngsten zehn Spiele wurden alle gewonnen, und so hatten sich alle Ratinger Freunde des Jugend-Handballs gefreut auf die mögliche Revanche in Königsdorf.
Aber aller Jubel am Europaring hat in diesen handballlosen Tagen seine Grenzen. Denn zahlreiche Spieler dieser A-Jugend wechseln nun zum TuS Lintorf II. Dessen Aufstieg in die Verbandsliga, auch wenn er ebenfalls noch auf seine endgültige Bestätigung wartet, war wohl der Grund zum Wechsel. „Das ist richtig bitter für uns“, sagt TVR-Trainer Jörg Schomburg. „Jeder Handballfan in Ratingen weiß genau, dass wir unsere erste Mannschaft irgendwann verjüngen müssen. Auch möglichst bald. Wir können allen Nachwuchsspielern Mannschaften von der Bezirksliga aufwärts bis in die Verbandsliga anbieten. Sie würden also ganz behutsam für größere Aufgaben
aufgebaut. Aber nun wünschen wir allen, die uns verlassen werden, viel Glück im neuen Umfeld. Wenn sie sich dort nicht wohlfühlen sollten, unsere Tore stehen ihnen jederzeit offen.“Namen wollte der 37 Jahre alte Lehrer, er arbeitet in Lintorf, nicht nennen. Dazu Handballchef Marcus Otten: „Noch haben wir keine Bestätigung, wer uns verlassen wird. Deshalb werden keine Namen genannt. Auch wenn es uns schmerzt, wir akzeptieren den Wunsch der Spieler, künftig in Lintorf zu spielen, und werden auch weiterhin die Kontakte aufrechthalten.“
Wie es nun mit der A-Jugend weiterläuft, konnte Otten auch noch nicht endgültig erklären. Fest steht, dass es mit dem TuS Lintorf nicht weitergeht. Und ob es in der Regionalliga weitergeht, ist auch noch unklar. Der TVR-Chef dazu: „Derzeit führen wir Telefongespräche mit einem guten Verein hier aus der Umgebung. Damit wollen wir kooperieren. Gelingt es uns, eine gute Mannschaft zu erstellen, ist es durchaus möglich, dass wir in der Regionalliga bleiben.“
Für den 52-jährigen Homberger ist es wichtig, dass die neue Mannschaft stark genug ist um mitzuhalten, und dass man keinen Punktelieferant ins Rennen schickt. Mit allen Spielern des derzeitigen Senioren-Verbandsliga-Kaders, der mit Platz sieben die Saison beschließt, wurde gesprochen. Lars Friedrichs und Tobias Demming sympathisieren mit Lintorf, aber auch hier, so Otten, sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Alle anderen bleiben am Europaring.