Stadt: 100 Glasscheiben zum Schutz der Mitarbeiter
Alltagsmasken in Verwaltung nicht vorgeschrieben.
RATINGEN Bürgermeister Klaus Pesch hat in einem Schreiben an die RP die Rahmenbedingungen für die Maskenpflicht präzisiert. So steht fest, dass ein Mund-Nasen-Schutz generell empfohlen wird, vorgeschrieben ist er nur für die Dauer des Einkaufs in einem Einzelhandelsgeschäft, in sämtlichen Verkaufs- und Ausstellungsräumen von Handwerkern und Dienstleistern sowie während des Aufenthalts in Bussen und Bahnen, in Arztpraxen, in Banken, Sparkassen und auch auf dem Wochenmarkt.
Zugelassen sind neben den üblichen und inzwischen im Handel erhältlichen „OP-Papiermasken“ausdrücklich auch Stoffmasken (sog. Alltagsmasken) und sogar Halstücher, ein Schal oder ähnliches.
Anders als im Einzelhandel ist das Tragen einer Alltagsmaske in öffentlichen Verwaltungen nicht vorgeschrieben worden. Ein nach den Arbeitsschutzrichtlinien eindeutig vorrangiges Schutzmittel in Bereichen mit Publikumsverkehr ist die Anbringung von Spuckschutzscheiben. Daher habe die Stadt Ratingen als Schutz für die Mitarbeiter bereits 100 Glasscheiben anfertigen lassen, die im ersten Schritt bereits im Bürgerbüro, in Schulsekretariaten und publikumsintensiven Ämtern aufgestellt wurden – deutlich mehr als in allen anderen Stadtverwaltungen im Kreisgebiet, so Pesch.
Solange es eine Versorgungsknappheit für Krankenhäuser, Seniorenund Pflegeheime, Pflegedienste, Rettungsdienste und Ärzte gebe, plädiert der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SaE) der Stadt für die vorrangige Nutzung von Alltagsmasken aus Stoff.
Pesch wies die Kritik von Manfred Evers, unabhängiger Bürgermeister-Kandidat, zurück. Der hatte betont, dass die Mitarbeiter über das Bestellen von Masken bei der Verwaltung (die RP berichtete) nicht informiert worden seien. Pesch betonte: „Ich finde es sehr schade, dass ein Mitbewerber um das Bürgermeisteramt mit Inkognito-Anrufen in der Verwaltung und einer Pressemitteilung aufwartet, die unseren intensiven Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter wie auch der Bürger noch nicht einmal im Ansatz gerecht wird.“
Evers betonte: „Ich habe mich mit meinem vollen Namen gemeldet und gefragt, wo ich die Schutzmasken bekommen könnte. Mir sind daraufhin die in meiner Pressemitteilung getätigten Aussagen seitens der Mitarbeiter der Stadtverwaltung gemacht worden.“