Der Müllmann
Müll fällt immer an – in der Krise noch mehr als sonst. „Sperrmüll, Restmüll, Bio- und Papiermüll: In allen Kategorien sind die Mengen gestiegen“, sagt Thomas Riek. Seit sechs Jahren fährt er die schweren Müllabfuhrwagen der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein im Kreis Viersen. Jeden Morgen um 5.30 Uhr rückt er mit zwei Lader-Kollegen aus und leert die Tonnen. Seine Erklärung für die gestiegene Müllmenge: „Die Menschen haben im Homeoffice mehr Zeit, manche entrümpeln ihren Keller oder renovieren.“
Doch es sind nicht nur die Mengen oder falsch sortierter Müll, die die Mäner von der Müllabfuhr vor Herausforderungen stellen. Weil in der Krise viele zu Hause bleiben, müssen sich die Müllabfuhrleute regelrecht durch kleine Straßen kämpfen. Oft stehen Autos im Weg. „Das frisst Zeit. Die Lader müssen zum Teil weit laufen, um die Tonnen zu holen, wenn wir nicht reinkommen“, sagt Thomas Riek, der sich mehr Rücksicht der Anwohner wünscht.
Der Lkw des Berufskraftfahrers ist 2,5 Meter breit, knapp elf Meter lang und schert aus. „Da bleibt oft nicht viel Platz“, sagt er. Dreimal sei es in der Corona-Zeit schon vorgekommen, dass sie die Tonnen eines ganzes Straßenzugs nicht leeren konnten, weil die Zufahrt versperrt war. Auf Riek und seine Kollegen ist dennoch Verlass: „Die Tonnen haben wir dann einen Tag später geholt. Aber sowas ist immer ärgerlich.“Als Held der Krise mag sich der Berufskraftfahrer jedoch nicht bezeichnen: „Das ist mein Job. Trotzdem freue ich mich, wenn sich Bürger dafür bedanken, dass wir kommen.“Aber das sei selten.