Bundesligisten geben sich im Poker um Liga-Start gelassen
Die Politik hat die Entscheidung über Lockerungen im Sport auf den 6. Mai vertagt. Die Fußballvereine bereiten sich weiter auf den Tag X vor.
DÜSSELDORF (jol/dpa) Im Polit-Poker um die Fortsetzung der Saison muss sich die Fußball-Bundesliga weiter in Geduld üben – doch bei den Vereinen laufen die Vorbereitungen für eine Rückkehr auf den Platz bereits auf Hochtouren. Sollten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer bei ihrer Schalte am kommenden Mittwoch das von der
Milliarden-Branche ersehnte Startsignal für eine Wiederaufnahme des seit Mitte März ausgesetzten Spielbetriebes geben, könnte der Ball schon am 15. Mai oder spätestens am 22. Mai wieder rollen.
Die rheinischen Bundesliga-Klubs wirft die vertagte Entscheidung in ihren Planungen nicht zurück. „Wir müssen weiter daran arbeiten, dass wir für alle in Frage kommenden
Wochenenden bereit sind und wir dann den Spielbetrieb gewährleisten können. Wann das sein wird, entscheiden nicht wir, und das müssen wir akzeptieren“, sagte Fortuna Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann unserer Redaktion. Ähnlich sieht man es bei Bayer 04 Leverkusen: „Die Bundesliga muss sich wie alle anderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Bereiche auch in Geduld üben und die Entscheidungen der Politik abwarten. Bayer 04 akzeptiert und respektiert das“, teilte der Werksklub mit. Bei Borussia Mönchengladbach hatte man ohnehin nicht mit einer Entscheidung am Donnerstag gerechnet.
Die Profiklubs wollen keine Sonderrolle einnehmen. Auch deshalb hoffen sie auf politische Lösungen für andere gesellschaftlich relevante Themen . „Wir haben immer gesagt, dass wir politische Beschlüsse akzeptieren. Und das gilt selbstverständlich auch weiterhin“, sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der Funke-Mediengruppe.
Um für einen möglichen Liga-Start vorbereitet zu sein, wurde in der 1. und 2. Bundesliga am
Donnerstag mit flächendeckenden Corona-Tests aller Spieler, Trainer und Betreuer begonnen. Wie schmal der Grat ist, zeigte sich bereits am Freitagabend beim 1. FC Köln. Die Rheinländer bestätigten drei positive Coronavirus-Tests. Namen und Funktionen der Betroffenen wurden vom Verein nicht genannt, das Trio wurde in eine 14-tägige häusliche Quarantäne geschickt.