Maskenpflicht
Maskenpflicht
Zu „Ich halte nichts von einer Maskenpflicht“(RP vom 17. April): Die Politik in Deutschland hat offensichtlich vieles richtig gemacht. Die relativ geringen Infektionen und Todesfälle sind dafür ein eindeutiger Beleg. Auch die vorsichtige Öffnung ist zum jetzigen Zeitpunkt der richtige Schritt. Warum damit nicht gleichzeitig eine bundesweite Pflicht zum Tragen von Schutzmasken in Bussen, Bahnen und geschlossenen Räumen verbunden wurde, ist dagegen völlig unverständlich. Das Argument, es gäbe zu wenig Masken zieht längst nicht mehr. Wo man hinschaut, gibt es Anleitungen zum Selbermachen. Notfalls reicht auch ein über Mund und Nase getragener Schal. Das absurdeste Gegenargument kommt ausgerechnet vom Präsidenten der Deutschen Ärztekammer, der asiatische Zustände befürchtet, wenn sich die Deutschen daran gewöhnen Schutzmasken zu tragen! Der Appell der
Politik an die Selbstverantwortung bringt leider nicht das gewünschte Ergebnis, wie man jetzt schon sehen kann. Die erhöhte Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen gefährdet die ganzen Lockerungen, wenn sich herausstellt, dass dadurch die Infektionszahlen wieder steigen.
Jürgen Steinhoff Düsseldorf
Verwundert
Sehr verwundert nehmen wir die Maßnahmen zum Tragen der Schutzmasken hin. Es wird nur eine Empfehlung zum Tragen ausgesprochen, obwohl medizinisch erwiesen ist, dass eine Übertragung des Virus durch Mund-und Nasenschutz - egal ob mit gekauftem oder selbst gemachtem Maskenschutz deutlich geringer ist. Selbst ein Schal schmälert schon eine Übertragung, vor allem, da bekannt ist dass Menschen infiziert sind, es aber nicht wissen, da sie keine oder nur schwache Symptome haben. Ich glaube, man braucht nicht viel Weitsicht, um festzustellen, dass wir eine Ausweitung der Infektionen viel schneller in den Griff bekommen würden, wenn es eine Verpflichtung zum Tragen eines Schutzes gäbe, egal ob selbst gebastelt oder gekauft. Dann stellt sich Klaus Reinhardt, Präsident der Ärztekammer und Gesundheitsexperte auch noch hin und hält nichts davon, dass wir asiatische Kultur übernehmen, die bei Infektionen zum Schutz der Mitmenschen (auch bei Erkältungen) Schutzmasken tragen. Hat man schon vergessen, dass durch Influenza jedes Jahr bis zu 20000 Menschen deutschlandweit sterben. Mir ist nicht ganz klar, wie ein Gesundheitsexperte zu dieser Aussage kommen kann, zumal die Gesundheit doch an erster Stelle stehen sollte. Und es ist sicher nicht falsch, auch mal von anderen Kulturen zu lernen. Wir werden auf jeden
Zu „Die Maskenpflicht macht alles schlimmer“(RP vom 21. April): Seriöse Virologen, wie Professor Drosten, haben schon vor Wochen darauf hingewiesen, dass das Tragen einer einfachen Maske andere schützen kann. In seinem NDR-Podcast hat er berichtet, dass er selbst beim Einkauf eine solche trägt. Gerade in Situationen, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann (Supermarkt, öffentlicher Nahverkehr), sind Masken das Gebot der Stunde. Das Zögern der offiziellen Stellen in der Vergangenheit hing mit der Verfügbarkeit von Masken zusammen. Inzwischen ist aber bekannt, dass sich jeder einen solch einfachen Schutz selbst herstellen oder ohne Konkurrenz zum medizinischen Bereich beschaffen kann. Auch Flüssigseife war knapp; deswegen hat man trotzdem die Aufforderung zum Händewaschen aufrechterhalten. Und wenn ich im Winter keine gefütterten Stiefel bekomme, gehe ich trotzdem nicht barfuß aus dem Haus, sondern helfe mir mit Halbschuhen und dickeren Socken. Herr Söder will sich nicht als härtester Kämpfer gegen das Virus inszenieren; er handelt lediglich vorausschauend und vernünftig. Unvernünftig inszenieren tut sich ein anderer (Stichwort: Heinsberg Studie; überstürzte Schulöffnungen). Inzwischen sollte jedem klar geworden
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