Rheinische Post Ratingen

Tafelladen gibt wieder Lebensmitt­el aus

Ab dem 6. Mai wird zunächst ein Notbetrieb an der Grütstraße eingericht­et. Einzelne Gruppen haben feste Zeiten.

- VON MARITA JÜNGST

RATINGEN Die Tafel in Ratingen öffnet wieder, und zwar ab Mittwoch, 6.Mai, allerdings eingeschrä­nkt. Der Vorstand der Tafel Ratingen hat aufgrund der aktuellen Lockerunge­n der Bundes- und Landesregi­erungen beschlosse­n, zunächst einen Notbetrieb an der Grütstraße einzuricht­en.

Dieser Notbetrieb ist für die ehrenamtli­chen Helfer der Tafel sowie für die Kunden nicht vergleichb­ar mit dem bisher bekannten und gewohnten Betrieb. Den Verantwort­lichen der Tafel ist bewusst, dass auf der einen Seite alles getan werden muss, um die Gesundheit der Beteiligte­n zu schützen, auf der anderen Seite um die Versorgung der Bedürftige­n mit Lebensmitt­eln wieder auf eine breitere Basis zu stellen.

Statt wie bisher drei Mal in der Woche bekommen die Kunden nun nur einmal Lebensmitt­el, wie die Vorsitzend­e Ingrid Bauer erklärt. In der Zeit des Notdienste­s werden Lebensmitt­el in Tüten verpackt (jeder Kunde erhält drei Tüten – nach Verfügbark­eit: Gemüse, Obst, Wurstwaren/Molkereipr­odukte/Backwaren). Die Tüten werden am Ladeneinga­ng, getrennt von dem Tafelbetri­eb, ausgegeben. „Das lässt sich ohne Kontakt machen“, sagt Ingrid Bauer.

Die vorläufige­n Öffnungsze­iten für die Kunden sind mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr. Damit die Kunden keine lange Wartezeite­n haben und so auch Warteschla­ngen möglichst vermieden werden, sind zeitliche Gruppen zu beachten: Gruppe 1: Mittwoch 15 Uhr, Kunden Nr. 1 bis 1300, Gruppe 2: Mittwoch 16 Uhr, Kunden Nr. 1301 bis 2660, Gruppe 3: Mittwoch 17 Uhr, Kunden Nr. 2661 bis 3250, Gruppe 4: Samstag 15 Uhr, Kunden Nr. 3251 bis 3580, Gruppe 5: Samstag 16 Uhr, Kunden Nr. 3581 bis 3760, Gruppe 6: Samstag 17 Uhr,: Kunden Nr. 3761 bis 3900. Neukunden werden jeweils ab 17.45 Uhr registrier­t.

Kunden sollen möglichst alleine kommen und ohne Begleitung von Kindern. Auf dem Bürgerstei­g an der Grütstraße/Turmstraße werden Abstandsfl­ächen eingericht­et. Verbunden mit der Tafelwiede­reröffnung ist auch die Wiederaufn­ahme der wöchentlic­hen Hausliefer­ungen an rund 50 Haushalte.

Aufgrund der beengten Räume an der Grütstraße werden die Helfer in kleine Gruppen eingeteilt, wie Ingrid Bauer erklärt. „Alle arbeiten mit Mundschutz“, sagt sie. Einige der regelmäßig­en Helfer hätten gebeten, in dieser Zeit pausieren zu dürfen. Dafür wird die Tafel nun von jüngeren Menschen aus der Kirchengem­einde unterstütz­t.

Übrigens: Auch in der Zeit der nun zu Ende gehenden Schließung war die Tafel im Hintergrun­d nicht untätig, z.B. durch Lieferung von haltbaren Lebensmitt­eln aus ihren Beständen für die Tütenhilfe der evangelisc­hen Kirche sowie für den Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SkF), ferner bei der Bereitstel­lung von Mittagesse­n durch den Europäisch­en Hof von Heinz Hülshoff.

Da für diese Mittagesse­n noch Spenden übrig sind, soll der Service laut Ingrid Bauer vorerst bis zum 15. Mai fortgesetz­t werden. Mit den Einzelhand­el ist zudem vereinbart, dass die Tafel bereits ab Montag Waren von den Spendern abholen kann.

„Die Geschäfte warten schon darauf, dass wir kommen“, sagt Bauer. Die Tafelöffnu­ng in diesen Krisenzeit­en könne nur erfolgreic­h sein kann, wenn sich alle Beteiligte­n an den Grundsätze­n der Fachleute zur Vermeidung von Infektione­n orientiert­en und hielten.

Die Helfer haben jeweils eine Zusammenst­ellung dieser wichtigen Verhaltens­regeln erhalten. Für die Kunden gibt es hierzu mehrsprach­ige Aushänge.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Tüten werden am Ladeneinga­ng, getrennt von dem Tafelbetri­eb, ausgegeben. „Das lässt sich ohne Kontakt machen“, sagt Ingrid Bauer.

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