Vier Tipps für den Urlaub vor der Haustür
Ob schwindelerregend hoch, auf dem Wasser oder luxuriös – wo sich Düsseldorfer in ihrer Stadt als Tourist einquartieren können.
DÜSSELDORF Noch bevor ein neues Phänomen namens „Flugscham“im Zuge steigenden Umweltbewusstseins um sich greifen konnte, hat ein Virus namens Corona Fakten geschaffen. Reisen in die Ferne stehen vorerst in den Sternen und so drängelt sich ein anderes Urlaubsziel in den Vordergrund: die eigene Stadt. Zumal touristische Übernachtungen auf Campingplätzen und in Ferienwohnungen ab Montag und in Hotels ab 21. Mai wieder erlaubt sein werden. Wir stellen Orte vor, an denen sich Düsseldorf neu erleben lässt.
Auf dem Wasser Düsseldorf ist eine Stadt am Wasser, und es lässt sich sogar auf ihm übernachten. Möglich ist das auf Hausbooten am Unterbacher See und in der Marina unterhalb des Rheinturms. Dort kann man sogar auf einem Segelschiff aus dem Jahr 1899 eine Kabine mit Doppelbett beziehen. Bei gutem Wetter lässt sich an Deck, etwa rund ums Steuerrad, frühstücken. Auch das Hausboot „Wave“ist wie ein 45 Quadratmeter großes Ferien-Appartement mit Terrassen und Sonnenliegen buchbar. Der Preis liegt im Mittel bei rund 120 Euro für zwei Personen. „So schnell wie möglich“sollen nach Auskunft eines Vertreters der Marina die Buchungen wieder möglich sein.
Der Unterbacher See ist da mit seinen Hausbooten weiter. „Wir sind bereit, die Hygienekonzepte stehen“, sagt der Geschäftsführer des Zweckverbandes Peter von Rappard. Er erwarte in diesem Jahr deutlich mehr Anfragen aus der Region und von Düsseldorfern, die das Angebot aber schon 2019 stark genutzt hätten. Unter der Woche kostet ein für bis zu vier Personen Platz bietendes Boot 100 Euro pro Nacht, für zwei Nächte von Freitag bis Sonntag liegt der Preis bei 250 Euro. Freier Eintritt in die Strandbäder inklusive.
Über den Dächern Eher rar gesät sind Orte in der Stadt, an denen sie von oben bestaunt werden kann. Spektakuläre Blicke bietet ein Aufenthalt im 25hours Hotel „Das Tour“am Louis-Pasteur-Platz in der Nähe zum Wehrhahn. Im Restaurant speisen lässt sich im 16. Stock, beim Drink in der Bar mit Terrasse fällt der Blick sogar aus dem 17. Stock. Zum Durchatmen in die Sauna geht’s dann immerhin noch in die 14. Etage.
In den im deutschen oder französischen Stil gehaltenen Zimmern mit Badewanne auf dem Balkon lässt es sich gut aushalten. Zum guten Ton gehören Plattenspieler, samt Vinyl-Sammlung. Hotelmanagerin Anna Hoffmann sagt übrigens angesichts der Krise eher etwas sinkende Preise voraus, „so für rund 100 Euro sollte man ein Zimmer buchen können“. Zumal das eher von Geschäftsleuten besuchte Hotel am Wochenende oft Kapazitäten habe und dann günstiger werde.
Übrigens: Ähnliche Erlebnisse in luftiger Höhe bietet auch die Lounge des Me and All Hotels an der Immermannstraße und die Skybar The View des Innside im Medienhafen an der Speditionstraße.
Luxus für Locals Die Glückszahl für einen Ausflug in die Hotel-Welt der fünf Sterne beginnt mit 40. Denn wer eine Adresse hat, die eine so beginnende Postleitzahl aufweist, darf im Hyatt an der Spitze der Speditionstraße im Medienhafen zum Sonderpreis nächtigen, zumindest falls die „Local-Rate“am gewünschten Wochenende verfügbar ist. 160 Euro pro Zimmer und Frühstück sind insgesamt für zwei Personen fällig. Ohne die passende Postleitzahl kommt man sonst nie unter 240 Euro weg. Das Haus ist zwar im Moment geschlossen, soll aber am 25. Mai wieder öffnen, wann das bei Spa und Wellnessräumen der Fall sein wird, ist nach Auskunft des Hotels noch offen.
Im Zelt Selbst wer der Natur ein Stückchen näher kommen möchte, kann erdverbunden in Düsseldorf sein Zelt aufschlagen. Hier bieten sich zwei Campingplätze an. Am Unterbacher See ist das am Nordund am Südufer möglich, neun Euro kostet der Platz pro Tag, plus 6,50 Euro für Personen ab 14 Jahre (fünf bis 13 Jahre 3,50 Euro).
Und auch auf dem City-Campingplatz in Lörick ist Zelten am Wasser und im Grünen möglich, denn er liegt im Landschaftsschutzgebiet der Rheinauen, im so genannten Vorflutgelände zwischen Deich und Rhein. Hier liegt der Preis für den Platz bei sechs Euro, wer älter als zwölf Jahre ist, muss sechs Euro zuzahlen, wer jünger ist, vier Euro.