Umfrage: Unternehmen erwarten Jobabbau
DÜSSELDORF Zwei Drittel der Unternehmen, die an einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) teilgenommen haben, spüren die Folgen der Corona-Krise sehr deutlich. Sie klagen über eine massiv spürbar zurückgegangene Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen. 20 Prozent berichten sogar von einem „kompletten oder fast vollständigen Stillstand ihrer geschäftlichen Tätigkeit“, wie die IHK mitteilt. Lediglich ein Drittel der 300 Firmen aus Düsseldorf und Mettmann, die an der
Befragung teilnahmen, rechnet mit Einbußen beim Jahresumsatz von zehn oder weniger Prozent. Jedes dritte Unternehmen will nicht nur weniger investieren, sondern fürchtet sogar, trotz Kurzarbeit Personal abbauen zu müssen. Noch heftiger fallen die Zahlen bei besonders krisengeschüttelten Branchen wie Gastronomie und Tourismus aus, da sind es sogar neun von zehn Betrieben und im Einzelhandel 40 Prozent, die von weniger Jobs ausgehen. Von Insolvenz bedroht fühlen sich insgesamt sieben Prozent.
„Die betrieblichen Einbußen werden in der Region in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren noch schmerzlich spürbar sein“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Eine Rückkehr zur Normalität werde noch lange dauern.
Das sehen auch die befragten Unternehmen so: 30 Prozent von ihnen glauben, dass die Geschäfte erst im kommenden Jahr wieder richtig anlaufen werden, sieben Prozent denken sogar an einen noch späteren Zeitpunkt. Besonders Gastronomen zählen zu dieser Gruppe. Gerade mal 15 Prozent der Umfrage-Teilnehmer hoffen auf eine Rückkehr zur geschäftlichen Normalität im ersten Halbjahr, 20 Prozent erwarten diese bis Ende September, weitere 16 Prozent im vierten Quartal. Berghausen: „Selbst in der Industrie glaubt nur die Hälfte der Unternehmen, sie bis Jahresende zu erreichen, im Einzelhandel und in der Reisewirtschaft nur jedes dritte.“
Berghausen betont jedoch auch eine gute Nachricht: Aufgrund der aktuellen Lockerungen könnten besonders von Einschränkungen betroffene Unternehmen zumindest ein wenig aufatmen. „Das Wirtschaftsgeschehen wird sich allmählich wiederbeleben“, sagt der IHK-Geschäftsführer.