Rheinische Post Ratingen

Unterrathe­r Straße wird endlich saniert

Der Straßenabs­chnitt rund um das frühere Zentrum von Unterrath soll bereits seit mehr als 40 Jahren aufgewerte­t werden. Jetzt wird die Straße umfassend neu gestaltet. Eine Million Euro werden investiert.

- VON JULIA BRABECK

UNTERRATH Inge Jünger hat eigentlich nicht mehr daran geglaubt, dass die Unterrathe­r Straße noch einmal saniert werden wird. Viele Jahre herrschten am Anfang der Straße, der in einer Sackgasse liegt, chaotische Zustände. Autos parkten ungeordnet oft in Zweierreih­e auf der Straße und immer wieder neue Baustellen behinderte­n den Verkehr. „Es war furchtbar und nahm einfach kein Ende“, sagt Jünger. Sie wohnt in der angrenzend­en Hoferhofst­raße und hat häufig lieber einen großen Umweg in Kauf genommen, um nach Hause zu fahren, als die Unterrathe­r Straßen nutzen zu müssen. Hinzu kommt, dass die Unterrathe­r Straße immer wieder nur notdürftig repariert wurde und inzwischen einen Flickentep­pich bildet. Auch liegen in der Straße noch alte Straßenbah­ngleise, die schon lange nicht mehr genutzt werden und die besonders für Fahrradfah­rer und Menschen mit Rollatoren eine Gefährdung darstellen. „Ich konnte mich einmal nur mit einem Sprung vom Rad retten, aber eine Bekannte ist dort übel gestürzt“, sagt Jünger.

R G E R M O

Vor zwölf Jahren sollte die Straße eigentlich schon saniert werden. Kanalbauar­beiten, der Abriss und Neubau von einem großen Gebäuderie­gel mit Wohnungen und fehlendes Geld haben die Maßnahme aber immer wieder verschoben und über die Jahre teurer werden lassen. Da nützte es auch wenig, dass die zuständige Bezirksver­tretung 6 in regelmäßig­en Abständen Anträge und Anfragen an die Verwaltung richtete und sich Bürger sowie der Bürgervere­in beschwerte­n

Jetzt sind aber die Bauarbeite­n endlich gestartet, die rund eine Million Euro kosten werden und bis November andauern. Zurzeit werden die alten, nicht mehr genutzten Gleise entfernt. Dann folgen die Straßenaus­bauarbeite­n. Die überbreite Fahrbahn zwischen der Straßenbah­ntrasse und der Fehmarnstr­aße wird auf sechs Meter reduziert, und es werden überwiegen­d Senkrechtp­arkstände eingericht­et. Dort, wo die vorhandene Breite dies nicht zulässt, werden Längsparks­tände gebaut. Insgesamt werden so rund 47 neue Parkmöglic­hkeiten geschaffen. „Ich bin froh, dass dieses Dauerthema nun endlich beendet wird. Selbst während der Corona-Zeit gab es von Bürgern Nachfragen zum Sachstand“, sagt Bezirksbür­germeister Ralf Thomas (SPD).

Die jetzige Straßensan­ierung ist der zweite Bauabschni­tt an der Unterrathe­r Straße. Der angrenzend­e Platz vor der historisch­en Gaststätte „Klinke“wurde bereits 2008 für rund 600.000 Euro aufwendig saniert. 30 Jahre lang war zuvor eine Debatte um den historisch­en Mittelpunk­t von Unterrath geführt worden. Dieser war früher von Einzelhand­el umgeben. Mitte der 1980-er Jahre änderte sich das. Die Läden schlossen und der Platz nahm seine triste Entwicklun­g. Mit einer modernen Platzgesta­ltung sollte eine Belebung des Ortsteils erfolgen. Dieser Wunsch hat sich aber kaum erfüllt. Das liegt unter anderem daran, dass die Gaststätte Klinke, früher ein sehr beliebter Treffpunkt in Unterrath, zunächst neun Jahre leer stand und dann in ein Büro umgewandel­t wurde. „Der Wochenmark­t am Samstag funktionie­rt aber. Dort herrscht reger Betrieb und er ist wichtig für die Nahversorg­ung, auch für die Bewohner des angrenzend­en Seniorenhe­ims“, sagt die stellvertr­etende Bezirksbür­germeister­in Birgit Schentek (CDU).

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FOTO: ANDREAS BRETZ Inge Jünger ist froh, dass die Unterrathe­r Straße endlich saniert wird. Baustellen haben dort jahrelang für chaotische Verhältnis­se gesorgt.

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