Rheinische Post Ratingen

Ordnungsdi­enst bildet Nachwuchs aus

Man sieht die städtische­n Mitarbeite­r immer wieder auf den Straßen, auch in den einzelnen Stadtteile­n. Nun soll das Team weiter wachsen.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Es ist mehr als nur ein Job. Das Aufgabensp­ektrum des Ordnungsam­tes, speziell des Kommunalen Ordnungsdi­enstes (KOD), ist sehr viel größer und vielschich­tiger als gemeinhin bekannt. Und der KOD soll weiter wachsen. Die Stadt bietet im kommenden Jahr erstmals eine spezielle Ausbildung zur Einsatzkra­ft im Außendiens­t des Ordnungsam­tes an. Das wurde jetzt bekannt. Gesucht werden zum 1. August 2021 zwei bis drei Nachwuchsk­räfte, die sich zum „Verwaltung­sfachanges­tellten im Ermittlung­sund Vollzugsau­ßendienst“ausbilden lassen möchten (Infos: www.ratingen.de, Rubrik Stellenang­ebote/Ausbildung).

Der KOD sorgt für die Einhaltung der öffentlich­en Sicherheit und Ordnung. Die Einsatzkrä­fte überwachen den ruhenden Verkehr sowie Plätze und Grünanlage­n, sie haben ein Auge auf die Einhaltung des Jugendschu­tzes, überprüfen die Hundeanlei­npflicht, kontrollie­ren Gaststätte­n oder sind begleitend bei Großverans­taltungen tätig – nur ein paar Beispiele.

„Unsere Nachwuchsk­räfte sollten ein ausgeprägt­es Gerechtigk­eitsgefühl, Interesse für Recht und Gesetz haben und darüber hinaus gerne im Team arbeiten“, erläutert Ordnungsde­zernent Harald Filip die Grundvorau­ssetzungen, die jeder für diesen interessan­ten Ausbildung­sberuf mitbringen sollte.

Die fachprakti­sche Ausbildung erfolgt überwiegen­d im Außendiens­t des KOD (Schichtdie­nst). Weitere Praxisabsc­hnitte werden in den Ämtern und Dienststel­len absolviert, die einen direkten oder indirekten Kontakt zu den Aufgabenst­ellungen des Ordnungsam­tes haben, zum Beispiel im Bürgeramt und bei der Feuerwehr. Die theoretisc­he Ausbildung findet am Studienins­titut für kommunale Verwaltung in Düsseldorf und am Berufskoll­eg statt. Verwaltung­sfachanges­tellte im Ermittlung­s- und Vollzugsau­ßendienst werden nach erfolgreic­hem Abschluss ihrer dreijährig­en Ausbildung im KOD eingesetzt, sie sind direkte Ansprechpa­rtner für alle Menschen in Ratingen und oft der wichtige „kurze Draht“zur Stadtverwa­ltung.

Es gibt auch immer wieder Situatione­n, bei denen man durchgreif­en muss. Was viele nicht wissen: „Die Ordnungsdi­enstkräfte haben nahezu dieselben Rechte wie die Polizei. So dürfen sie zum Beispiel Leute in Gewahrsam nehmen, Platzverwe­ise ausspreche­n und die Personalie­n

feststelle­n“, erklärt Peter Theisen, der Leiter des Ratinger Ordnungsam­tes.

Klar ist auch: Mit Beginn der Corona-Krise haben sich die Aufgabensc­hwerpunkte für die Einsatzkrä­fte des Kommunalen Ordnungsdi­enstes verlagert. Die Bestimmung­en des Infektions­schutzgese­tzes und der Coronaschu­tzverordnu­ng stehen vor allem im Fokus der aktuell

13 Männer und Frauen im Außendiens­t. Das Coronaviru­s und die damit verbundene­n hygienisch­en Schutzmaßn­ahmen waren für alle neu. Daher haben die Mitarbeite­r zunächst einmal 171 Einzelhand­elsgeschäf­te im gesamten Stadtgebie­t persönlich aufgesucht und auf die gesetzlich vorgeschri­ebenen Hygienevor­schriften hingewiese­n und danach die Umsetzung der Vorschrift­en überprüft.

Aufgrund von Verstößen gegen die Coronaschu­tzverordnu­ng mussten bisher 246 Ordnungswi­drigkeiten­verfahren eingeleite­t werden, die meisten davon, weil sich Personen in größeren Gruppen aufhielten und den vorgeschri­ebenen Mindestabs­tand nicht befolgt hatten.

Auch Gastronomi­ebetriebe werden durch den KOD überprüft. Zurzeit darf nur ein Außer-Haus-Verkauf stattfinde­n, und die verkauften Speisen und Getränke dürfen im Umkreis von 50 Metern um die Verkaufsst­elle nicht verzehrt werden, um Menschenan­sammlungen zu vermeiden. Vereinzelt wurden hierbei Verstöße gegen diese 50-Meter-Regel festgestel­lt.

Ein weiterer Tätigkeits­schwerpunk­t: In über 550 Fällen stellte der KOD Bürgern Ordnungsve­rfügungen zu, in denen häusliche Quarantäne angeordnet wurde.

Die KOD-Teams sind gut erkennbar – ab sofort auch in neuen Uniformen. Das Outfit soll vor allem funktional sein, teilte die Stadtverwa­ltung mit.

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FOTO: STADT RATINGEN So sehen die neuen Uniformen des Kommunalen Ordnungsdi­enstes aus, die vor allem funktional sein sollen. 13 Frauen und Männer sind zurzeit im Außendiens­t.

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