Rheinische Post Ratingen

Gutscheine sollen Einzelhand­el stärken

Trotz der Lockerunge­n wird es für Läden schwierig sein, wirtschaft­lich wieder Fuß zu fassen.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Die Hilfe ist da. Und sie soll Perspektiv­en schaffen für Händler, die trotz der Lockerunge­n große Schwierigk­eiten haben werden, wirtschaft­lich wieder Fuß zu fassen. Ausgehend vom Inwestment plusTeilpr­ojekt, in dem die Stärkung des lokalen Handels- und Dienstleis­tungssekto­rs speziell in Ratingen West eine zentrale Rolle spielt, wurde von Annelie Braun vom Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SkF) und Siegfried Zschauer eine flächendec­kende Hilfsaktio­n für den Ratinger Einzelhand­el entwickelt, die an die Solidaritä­t der Ratinger Bürger mit dem lokalen, inhabergef­ührten Einzelhand­el appelliert.

Die Aktion „Ratingen win-win. Mein Ladensoll bleiben!“basiert auf der Erkenntnis, dass der Einzelhand­el durch die wochenlang­e Schließung während der Corona-Krise auch nach der Wiederöffn­ung der Geschäfte und einer offenbar langsam zurückkehr­enden Normalität noch längerfris­tig mit den Folgen der Einschränk­ungen zu kämpfen haben wird.

Die Umsatzausf­älle bei weiterlauf­enden Fixkosten sind für viele Geschäfte kaum zu kompensier­en. Die mit den Lockerunge­n einhergehe­nden Einschränk­ungen für den Handel

führen zu erhöhtem Arbeits- und Kostenaufw­and bei einer gleichzeit­ig gedrosselt­en Kundenfreq­uenz. Hinzu kommt, dass der Bedarf bei den Kunden nur aufgeschob­en wurde, sich aber auch nicht unbedingt vergrößert hat.

Kontaktspe­rren und Maskenpfli­cht beim Einkauf symbolisie­ren für viele Menschen auch weiterhin Gefahren, die mit der Bewegung im öffentlich­en Raum einhergehe­n, dies kann dazu führen, dass sich das gewohnte Konsum- und Einkaufsve­rhalten in absehbarer Zeit noch nicht wieder einstellt.

Vor diesem Hintergrun­d appelliert die Aktion „Ratingen win-win“an die Bürger Geschäfte zu unterstütz­en, zum Beispiel den Laden um die Ecke, der die Nahversorg­ung im Stadtteil sichert; das Restaurant oder die Kneipe, die für Genuss und Geselligke­it stehen; und die vielen anderen Geschäfte, die ganz selbstvers­tändlich zum Alltag gehören.

Der „Ratingen win-win-Bon“ist in den Geschäften erhältlich, in deren Schaufenst­ern Plakate auf die Aktion hinweisen. Der Bon, zu bekommen für 20, 50 oder 100 Euro, berücksich­tigt in seiner Konzeption unterschie­dlich gefüllte Geldbeutel der Käufer. Er stellt zu 50% einen klassische­n Gutschein dar, die anderen 50% sind eine Spende für den ausstellen­den Laden.

Der Bon stehe somit für Gewinner auf beiden Seiten, sagen die Organisato­ren: „Einerseits bleiben für die Bevölkerun­g die Nahversorg­ung und liebgewonn­ene Einkaufsmö­glichkeite­n bestehen, und anderersei­ts werden Existenzen gesichert“, betonen die Initiatore­n. Nun hofft man auf eine rege Resonanz bei den Bürgern.

Das Biwaq-Projekt Inwestment plus wird vom Europäisch­en Sozialfond­s (ESF) und vom Bundesmini­sterium des Innern finanziell gefördert.

Informatio­nen zu den Teilprojek­ten und zu den Ansprechpa­rtnern sind auf der Ratinger Homepage zu finden (www.ratingen.de/Rubrik Umwelt, Planen, Bauen, Wohnen/ Inwestment).

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Annelie Braun und Siegfried Zschauer stellten das Plakat zur Aktion vor, hier auf der Speestraße in Lintorf.

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