Restaurierung
Plattenbodenschiff
links zur Breitestraße anstatt ihn (am besten ganz, etwa im Hofgarten) verschwinden zu lassen. Somit könnte Düsseldorf nach jetzt peinlichen sechs Jahren Provisorium an exponiertester Stelle der Stadt endlich einen Heinrich-Heine-Platz haben, der seinem Namen gerecht würde. Wenn da nicht die Mühlen der qualitätssichernden Verfahren wären. Man darf gespannt sein, wie lange sie dauern. Hoffentlich nicht solange, bis Investor Benko die Lust an der schönen Idee verliert, für die Düsseldorfer aus dem historischen Carschhaus wieder ein Premiumhaus entstehen zu lassen. Wer es in Berlin-Charlottenburg kennt, weiß, wovon die Rede ist. Beim Workshop im vergangenen Jahr prognostizierte man auf meine Frage hin, wie lange es denn dauern könnte, solch eine favorisierte Idee umzusetzen, die lächelnde Antwort: Bestimmt noch fünf Jahre! Wie’s aussieht, muss man bei den Behörden wohl einen Zahn zulegen, wenn das mit dem Heinrich-Heine-Platz noch was werden soll.
Das Engagement von Herrn Mahn in allen Ehren, aber seine Rechnung geht nicht auf: Es mag sein, dass ein Neubau in Kaiserswerth nicht mehr kostet als die Restaurierung der „Mainz“. Aber letztere bietet beides: einen idealen Platz für die Präsentation des Plattbodenschiffs und ein begeh- und erlebbares Zeugnis der Dampfschifffahrt auf dem Rhein von einmaliger Bedeutung. Der vorgesehene Standort vor der Düsseldorfer Rheinfront, in der Nähe des Alten
Hafens und dem Schlossturm mit dem Schifffahrtsmuseum dürfte ohnehin nicht zu toppen sein.
Anstatt Steuergelder und Arbeitszeit da einzusetzen, wo sie in Zeiten von Corona wirklich gebraucht werden und sich langfristig rentieren, wie beispielsweise in unsere Schulen, verballern Rat und Verwaltung Hand in Hand öffentliche Ressourcen für Versuche wie eine temporäre Protected Bike Line, als gäbe es keine Krise.
Schall ja nicht verschwinden, er wird nur woandershin reflektiert. Für alle, die westlich der Wand leben, bedeutet das mehr Lärm. Ob Anwohner der Ganghofer-, Gerstäckeroder Koetschaustraße, oder auch die Schüler am „MaxPlanck“und der Toni-Turek Schule, sie werden es zu hören bekommen. Von Tempo 60 auf der Danziger Straße können die vom Lärm Betroffenen dank einer unwilligen Politik nicht einmal träumen.
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