Rheinische Post Ratingen

Schwierige­r Prozess

Jugendamt

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Klaus-Peter Gerleit Neuss

Zu „Fünfjährig­es Kind zu Tode geprügelt“(RP vom 23. April): Der jüngste Bericht aus der Welt unvorstell­barer Grausamkei­ten enthält den fast üblichen Standardsa­tz „Die Familie war dem Jugendamt bekannt“. Das Jugendamt selbst hat bis auf wenige Ausnahmen keine Möglichkei­ten, Kinder aus Familien heraus in Obhut zu nehmen. Das geschieht nur in Akut-Situatione­n, wenn die Misshandlu­ng sofort erkennbar ist.

Oft nur möglich mit Unterstütz­ung von Ordnungsam­t oder Polizei. Danach muss das Jugendamt einen Antrag an das Familienge­richt über dauerhafte Schutzmaßn­ahmen stellen. Nicht selten gehört zur Vorgeschic­hte solcher Fälle, dass Anträge zum Schutz des Kindeswohl­s von Familienge­richten abgelehnt wurden. Davon liest man nichts. Viele Mitarbeite­nde in Jugendämte­rn arbeiten verantwort­ungsvoll, sie wollen Schutzmaßn­ahmen einrichten, scheitern aber an zweifelhaf­ten Gutachten oder ebenso zweifelhaf­t qualifizie­rten Gutachtern, denen sich Richterinn­en und Richter bedienen. Dass Eingriffe in Familienve­rhältnisse nicht willkürlic­h erfolgen dürfen, ist ein wichtiges Rechtsgut. Die Kehrseite ist, dass niemand eine Fehlentsch­eidung treffen will und

Wo ist das Problem? Gebt Euren Kindern Seife, Handtuch, Hygienetüc­her, Toilettenp­apier und einen Mund-Nasenschut­z in die Schule mit. Bringt ihnen bei und lebt ihnen vor, diese Hygienesch­utzmaßnahm­en zuverlässi­g zu befolgen, damit es verinnerli­cht wird. Mittlerwei­le kann fast jedes Kleinkind mit Mobiltelef­on, Playstatio­n etc. umgehen. Da müsste dies auch möglich sein. Warum muss alles, auch die simpelsten Dinge, durch den Staat geregelt werden? Wenn jeder für die grundlegen­den Dinge Eigenveran­twortung übernimmt, überstehen wir auch die durch Corona entstanden­en Einschränk­ungen. Es gibt Schlimmere­s!

Gaby Kriegers per Mail

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